Montag, 22. Juli 2019

Neue Kupplung und Zwischenwelle

Eigentlich wollte ich bei Drexl ja nur eine Inspektion durchführen und die Alive Federn einbauen lassen. Das Debakel mit den Federn habe ich ja geschildert.

Und dann kam noch eine Hiobsbotschaft: die Kupplung macht Geräusche und sollte dringend ersetzt werden. In dem Zusammenhang auch die Zwischenwelle.

Die Geräusche der Kupplung hatte ich auch gehört. Und nach 70.000 km kann so ein Verschleissteil schon mal zum Austausch anstehen.

Das Problem mit der Zwischenwelle war mir ebenfalls bekannt: diese hat Land Rover in alle Defender TD4 Modelle eingebaut, um einen Anschluss vom Schalt- zum Verteilergetriebe zu realisieren. Offensichtlich werden die vom Werk trocken (ohne Fett) eingesetzt und die Verzahnung gibt bei allen irgendwann den Geist auf. Ein Konstruktionsfehler, von dem alle TD4 Modelle betroffen sind.

Der Materialpreis von Kupplung und Zwischenwelle ist niedrig - der Arbeitsaufwand jedoch recht hoch. Deshalb bietet es sich an, beides in einem Aufwasch zu erledigen. Also war der Rat sinnvoll.

Verbaut wurde eine verstärkte Sachs Kupplung und die Zwischenwelle mit Fett.

Ergebnis: tadellos, aber nicht günstig (ca. 2.500 Euro in Summe inkl. Einbau).

Die neue Kupplung "kommt" viel früher und lässt sich leichter dosieren. Auch die Gänge gehen etwas leichter rein. Schwergängig ist sie trotzdem noch (wie vorher).

Das Alive Comfort Spring Debakel

Da ich meinen Defender meist unbeladen fahre, ist der Federungskomfort etwas ruppig. Frühere Experimente mit anderen Stossdämpfern schlugen fehl und zeigten mir, dass das Problem eher bei den Federn zu suchen wäre, statt bei den Dämpfern.

Im beladenen Zustand federt der Defender nämlich ganz manierlich.

Mit Interesse beobachtete ich die Entwicklung bei Alive.co.uk: dort boten sie sogenannte "Comfort Springs" für den Defender 90 an, welche zusammen mit Eibach entwickelt wurden. Bislang nur "Lowering Spring", d.h. verbunden mit einer Tieferlegung, welche ich nicht wollte.

Aber nun gab es "Standard Height Comfort Springs" zu einem akzeptablen Preis und guten Rezensionen bei www.defender2.net. Diese bestellte ich in England - zusammen mit dem einem verstärkten Stabilisator, dem "Uprated Anti Rollbar Kit" - ebenfalls von Eibach.

Den Einbau sollte Drexl übernehmen, zu dem ich bereits letztes Jahr beim Service war.

Gesagt, getan. Ich erhielt einen Anruf von Drexl: "die Federn passen nicht." Nach mehreren Runden, um sicherzugehen, dass sie richtig eingebaut waren, mussten wir feststellen: sie waren richtig eingebaut. Die längeren Federn gehören nach vorne. Aber die vorderen Federn waren deutlich länger als die Originale:


Das sah schon auf der Bühne nicht richtig aus. Die Feder verbog sich:



Okay, man könnte nun meinen: egal. Die sollen ja weicher sein und federn schon ein. Aber Pustekuchen. Nun hatte ich vorne auf einmal eine Höherlegung:

Drexl riet ab, die Federn zu behalten. Denn die Achse kam zu weit nach oben, was eine Caster Korrektur erfordern würde sowie evtl. eine Doppelgelenk-Kardanwelle. Ausserdem sah es übel aus.

Der Hersteller in England war keine grosse Hilfe. Viele nutzlose Worte - aber im Prinzip nur ein Schulterzucken. Auch das englische Forum riet dazu, die Federn wieder auszubauen.

Also wurden die Teile wieder ausgebaut. Natürlich nicht ganz umsonst. Drexl war offensichtlich genervt und wollte nicht länger damit experimentieren.

Der verstärkte Stabilisator hinten blieb drin. Dadurch wurde die Seitenneigung in Kurven etwas reduziert. Eigentlich ganz nett.