Mittwoch, 8. Dezember 2010

Wieder Ruhe!

In dieser Jahreszeit nagelt der Defender beim morgendlichen Kaltstart bei Minustemperaturen ganz erbärmlich. Da fiel mir auf, dass ich beim letzten Mal aus Faulheit nicht das übliche Aral Ultimate Diesel getankt habe sondern "nur" das Shell V-Power Diesel und ich auch beim Einfüllen von Zweitaktöl geizig war.

Das Resultat: Kaltstartnageln.

Also habe ich jetzt wieder das gute (teure) Ultimate getankt und grosszügig einen halben Liter Zweitaktöl dazugegeben.

Das Resultat: kein Kaltstartnageln.

Gesundheitswarnung: die Brühe ist teuer. Und weniger Verbrauch und mehr Leistung kann ich auch nicht feststellen. Abgase kann ich ausser mit der Nase nicht testen und damit stelle ich auch keinen Unterschied fest. Aber dafür stinkt der Ultimate Diesel nicht übel so wie normaler Diesel und ist klar statt braun.

Samstag, 27. November 2010

Defender Kaufberatung

Immer mehr Leute liebäugeln damit, sich auch einen Defender anzuschaffen. Für diese habe ich eine kleine Kaufberatung erstellt, soweit man es halt in ein paar Zeilen darstellen kann.

Das Wichtigste vorweg: kein Kauf ohne Probefahrt. Was trivial klingt, ist beim Defender essentiell, denn viele unterschätzen, wie sehr sich dieses Fahrzeug von einem "Normalen" unterscheidet. Die Probefahrt sollte auch mind. 30 Minuten Autobahn enthalten, damit man in den "vollen Genuss" der Unterschiede kommt.
  • Defender 90 oder 110 – sprich lang oder kurz?
    • 90 ist ein kurzer Dreitürer mit 4 Sitzen; davon 2 Klappsitze im Kofferraum. Wenn hinten zwei (kleine) Personen sitzen, hat man nicht sehr viel Kofferraum übrig
    • 110 ist ein langer Fünftürer mit 5-7 Sitzen. Die hintere Sitzreihe kann man umklappen – dann hat man einen Riesen-Kofferraum; die 3. Sitzreihe verfügt optional über die selben Klappsitze wie beim 90er
    • Die Sitze ganz hinten sind erst ab 2007 "Menschensitze", d.h. nach vor gerichtet. Vorher waren sie längs zur Fahrtrichtung angeordnet.
    • Der Defender ist zwar absolut klein; aber nicht handlich. Er fühlt sich beim Fahren an wie ein LKW. Der Wendekreis ist gross. Der kurze Defender ist etwas handlicher als der lange - aber immer noch nicht so handlich wie ein modernes Auto mit vergleichbaren Abmessungen.
  • Neu oder alt?
    • Der Defender ist nicht so zuverlässig wie in modern konzipiertes Auto. Es geht schon mal etwas kaputt. Ein neuer hat drei Jahre Garantie; optional verlängerbar
    • Vor 2007 hatte der Defender einen Fünfzylinder Pumpe-Düse Diesel und war technisch etwas veraltet - auch in der Abgasnorm
    • Ab 2007 hat der Defender den Ford Transit Vierzylinder Common-Rail Diesel mit Euro 4, 6-Gang-Getriebe, Buckel auf der Haube und mehr Komfort (Lautstärke, Heizung, Klima)
    • Ab 2011 wird der Defender nur noch als LKW zugelassen (und versichert), um EU Vorschriften zu umgehen. Steuer bleibt jedoch PKW.
    • Ab 2012 wurde der Hubraum bei gleicher Leistung von 2.4 auf 2.2 Liter verkleinert und ein DPF eingebaut, um Euro 5 sicherzustellen.
      • Wer wissen will, was die Unterschiede zwischen 2.4 und 2.2 Modellen ist, lese folgenden Beitrag von mir
      • Ab MY 2015 hat der Defender übrigens auch ESP
    • Gebrauchte Defender sind relativ teuer und haben oft hohe Laufleistungen und manchmal extreme Einsätze. Das Auto ist extrem wertstabil lt. ADAC.
  • Rostschutz?
    • Der Defender ist zwar teilweise aus Alu – aber er rostet. Sogar ziemlich schnell und heftig.
      • Die Türen und Hauben sind ab 2003 aus Stahl; vorher Alu beplankt auf ein Stahlgerüst
      • Der Rahmen ist aus Stahl; die Karrosserie aus Alu (vernietet).
      • Wo Alu auf Stahl befestigt ist, gibt es Kontaktkorrosion - d.h. die Alutüren "rosten" immer
      • Die Anbauteile sind eher grundiert als lackiert und rosten alle
    • Die Rostvorsorge ist nicht wie bei modernen Autos - sprich nicht vorhanden!
    • Rahmen, Hecktraverse, Spitzwand vorne sowie Achsen rosten gerne und schnell.
    • Unbedingt Unterbodenschutz und Hohlraumversiegelung nachträglich machen und permanent kontrollieren!
  • Verarbeitungsqualität?
    • Besser als man ursprünglich befürchtet - aber schlechter als bei einem modernen Auto
    • Am Anfang sind sie meistens alle dicht; das ändert sich jedoch meist mit der Zeit
    • Die drei Jahre Garantie bei Neufahrzeugen sind Gold wert und werden auch benötigt.
  • Zuverlässigkeit?
    • Tja - malträtiert doch mal einen VW Golf permanent im Gelände - dann fallen auch bestimmte Teile aus. So viel zur Zuverlässigkeit: hängt halt vom Einsatzgebiet ab.
    • Die Grundkomponenten (Motor, Getriebe) sind Gross-Serie beim TD4 (Ford Transit); Rahmen, Chassis, Achsen etc. seit Jahrzehnten bewährt; die Anbauteile oft Schrott.
    • Eine gewisse Leidensfähigkeit (und lange Garantie) sind nicht verkehrt - denn, es ist kein modernes Auto.
  • Alltagstauglichkeit?
    • Logisch. Sofern man mit einer eingeschränkten Reisegeschwindigkeit von 120 km/h leben kann. Aufpassen bei Tiefgaragen (siehe unten).
    • Bei Federung und Lautstärke sollte man keine Mercedes-Ansprüche haben - muss jeder selbst einschätzen. Laut und holprig.
    • Sitze, Klima, Heizung, ABS, elektrische Helferlein - alles vorhanden. Nur das Radio ist schlecht - aber das Fahrzeug ist eh sehr laut.
  • Stil?
    • Manche lassen den Defender klassisch – z.B. grün mit weissen Dach und weissen Stahlfelgen mit dürren Reifen. Innen Stoffsitze und Gummimatten. Gut.
    • Wiederum andere bauen den Defender zum kompromisslosen Offroad-Fahrzeug um mit anderen Fahrwerk, Höherlegung, MT-Reifen, Schutzteilen etc. Cool.
    • Manche machen aus dem Defender sowas wie ich: ein semi-modernes Alltagsfahrzeug mit Offroad-Charakter.
    • Bevor man jedoch jetzt in den Umbauwahn verfällt, lese man meinen etwas humorvollen Artikel "Zen - oder die Kunst einen Defender zu fahren".
  • Einsatzzweck und Gesundheitswarnung
    • Der Defender ist ein landwirtschaftliches Nutzgerät für den Betrieb abseits von geteerten Strassen
    • Die technische Grundkonstruktion ist über 60 Jahre alt
    • Der Defender ist also kein modernes SUV!
    • Selbst bei einem neuen Defender sind Qualität, Sicherheit, Komfort und Fahrleistungen auf den Stand der Technik vor 30 Jahren
    • Für reinen Strassenbetrieb gibt es deutlich bessere, sparsamere, schnellere, komfortablere, handlichere und sichere Autos!
  • Aber…
    • Der Defender ist cool
    • Der Defender ist robust
    • Der Defender ist günstig und wertstabil
    • Es gibt jede Menge Platz für Transportzwecke
    • Der Defender erzieht zu einer sicheren Fahrweise
Ein Alltagsvorteil des 90er soll nicht unerwähnt sein: zwei Meter. Der 90er ist etwas unter 2 Meter hoch und passt damit gerade noch in übliche Tiefgaragen. Der 110er nicht. Und der 90er hat ungefähr die selbe Grundfläche wie ein VW Polo. Natürlich höher. Fühlt sich aber beim Fahren eher an wie ein Mercedes Sprinter.

Edit: die neuralgischen Rostpunkte bei Defender:
  • Hecktraverse, also der hintere, schwarze Abschluss. Ist aus Stahl. Rostet gerne, weil da der ganze Dreck hingepustet wird. Schauderhafte Lackqualität. Von hinten reinsehen.
  • Rahmen. Ist auch aus Stahl. Normalerweise dauert das jedoch ewig, bis der durchgerostet ist. Ab MY 2011 (glaube ich) zumindest lackiert. Rostet von innen und aussen. Man erkennt jedoch einfach, ob da irgendwas drin ist. Eklig: Getriebetraverse, weil man der das nicht ansieht.
  • Spritzwand. Ist ein doppeltes (Stahl-)Blech zwischen Fahrgastraum und Motor. Kann man nicht einfach von aussen kontrollieren. Ist beschränkt zugänglich, wenn man den Aussenspiegel abschraubt oder über eine Gummikappe in der Nähe der Scheibenwischer. Eigentlich braucht man einen Bohrer und ein Endoskop, um reinzusehen. Ist aussen schon Rost, ist es zu spät - das Teil rostet von innen nach aussen.
  • Türen. Da läuft immer von oben Wasser rein. Oft sind die Abflüsse verstopft. Die Stahltüren rosten viel weniger als die alten Alu-Stahl-Konstruktionen. An den Abläufen unten erkennt man schon, ob irgendeine Hohlraumversiegelung drin ist.
  • Cappings. Das sind die Stahlwinkel hinten, mit der die Alukarosserie vernietet ist. Ganz blöde Kombination: Alu auf Stahl. Manchmal ist darunter gar nicht lackiert. Sehr schwierig vorzubeugen. Maximal permanent ein gut kriechendes Zeug wie Fluid Film dort an den Rändern applizieren und hoffen.
  • Windschutzscheiben-Rahmen. Ist zwar aus irgendeinem Aluguss aber das korrodiert. Immer! Meist unter der Fensterdichtung. Sieht man also nicht auf den ersten Blick. Aufwändig zu reparieren, weil das Dach abgenommen werden muss. Die Dichtung müsste eigentlich versiegelt werden.
  • Alle Tür- und Haubenscharniere. Problemlos, denn der Ersatz ist preiswert.
  • Alle Anbauteile: ebenfalls preiswert zu ersetzen - bis auf die Trittbretter - und die kann man notfalls weglassen oder durch Treeslider ersetzen.
  • Alle Schrauben aussen. Kann man gegen Edelstahlschrauben ersetzen. Kostet nicht die Welt aber ist ein paar Stunden blöde Arbeit. Komplizierter, als man vermutet.
Man lese meinen "Edelstahl" Beitrag von 2012.

Edit: die neuralgischen technischen Punkte bei Defendern:
  • das AGR Ventil. Stellt gerne den Betrieb ein. Kann man inzwischen rausprogrammieren lassen.
  • die Kupplung: die Federn brechen gerne. Hört man am Rasseln.
  • die Vakuumpumpe des Bremskraftverstärkers: die Dichtung gibt gern den Geist auf und es gibt eine grosse Ölsauerei im Motorraum
  • die Steckachsen: die Verzahnung hat gerne Spiel; insbesondere, wenn sie nicht geschmiert wird. Gerne auch in Kombination mit Radlagern.
  • die Zwischenwelle, welche Schalt- und Verteiler-Getriebe verbindet: die verliert manchmal ihre Verzahnung oder bricht. Dann steht das Auto.
  • Und natürlich kann viel undicht werden: das Lenkgetriebe, die Achsdifferentiale, die Achskugeln vorne, Ölwanne, Getriebeverbindungen etc.
Sonst eigentlich nichts.

Samstag, 6. November 2010

Needful Things

Die hässlichen Plastikschalthebel aus dem Ford Transit mussten hübschen Leder/Alu-Kombinationen weichen. Die neuen Schalthebel stammen von Matzker:
Die ebenfalls hässlichen, vermoderten Alu-Einstiegsleisten mussten hübschen Edelstahl-Einsteigsleisten weichen. Hier gibt es sogar einen funktionalen Nutzen: die daran angebrachte Dichtung ersetzt die unzulängliche untere Türdichtung und wird ihren Namen sogar gerecht:
Hinten wurde ein LED Arbeitsscheinwerfer verbaut, der angeht, wenn der Rückwärtsgang eingelegt ist. So sieht man nachts trotz der getönten Scheiben auch noch etwas:
Weiterhin wurde ein PDC hinten verbaut, damit ich nicht wieder andere Autos beim Einparken zerstöre.

Und angeblich ist er jetzt wirklich dicht. Das war jedoch eine grössere Aktion: Wasser trat beim vorderen Scheibenrahmen ein. Dazu musste dieser ausgebaut werden. Und dafür das komplette Dach. Und die Frontscheibe. Dann wurde festgestellt, dass es darunter Korrossion gab. Diese wurde entfernt und der Scheibenrahmen neu lackiert. Ein Tag Arbeit (für die Werkstatt).

Sonntag, 31. Oktober 2010

Needless Things

Im Rahmen der Entplastifizierung des Defenders wurde die Abdeckung der Luftansaugung durch ein schwarzes pulverbeschichtetes Metallteil ersetzt:
Und die gammelige Blechleiste an der Ladekante des Kofferraums wurde durch eine saubere, schwarz eloxierte Leiste ersetzt:
Beides hat keinerlei funktionale Bedeutung - nur optische Verbesserung.

Dienstag, 12. Oktober 2010

Webasto AirTop Standheizung eingebaut

Nachdem die kalte Jahreszeit sich nähert und ich weder frieren noch Scheiben kratzen will, habe ich mir eine Standheizung einbauen lassen. Verbaut wurde eine Webasto Airtop 2000 Luftheizung im Innenraum unter dem Fahrersitz.
Diese Heizung wird gespeist aus dem Dieseltank und hat 2 kW Leistung, um den Innenraum mit warmer Luft zu erwärmen. Braucht nur 0,25 l / Stunde und sorgt für Zimmertemperatur und abgetaute Scheiben innerhalb von 20 Minuten.

Zum Einschalten drückt man einfach auf die Fernbedienung am Schlüsselbund:
Die Telestart T91 Fernbedienung ist das kleine, ovale, schwarz-silberne Ei links oben. Angeblich geht die aus 1000 Meter Entfernung - was ich erst mal nicht glaube.

Oder man bedient die Standheizung an der Vorwahluhr im Innenraum unter dem Lenkrad:

Nebenbei wurden noch Kleinigkeiten gemacht, wie ein defektes Blinkerrelais getauscht, die Zentralverriegelung an der Hecktür instandgesetzt und der Wassereinbruch auf der Fahrerseite gestoppt durch Abdichtung.

Empfohlene weiterführende Lektüre: Erfahrungen im Winter.

Warum keine Wasserstandheizung?
  • teurer, da sinnvoller Einbau nicht ganz einfach. Der Motorraum hat trotz des Zwergenmotors keinen Platz. Und die Scheiben werden durch eine Luftheizung genauso schnell entfrostet wie durch eine Wasserheizung
  • müsste eigentlich vom TÜV abgenommen werden - keine ABE für TD4 vorhanden
  • braucht länger zum Erwärmen des Innenraums, da erst das Kühlwasser erwärmt werden muss - und davon hat der Defender sehr viel
  • würde zwar den Motor etwas schonen - aber der TD4 Bauernmotor hält das schon aus. Das Öl wird ja trotzdem nicht erwärmt
Warum braucht man eigentlich gar keine Standheizung?
  • beim TD4 Motor kommt eigentlich nach 10 Minuten warme Luft, wenn man fährt
  • wenn man einmal die Tür aufmacht, ist der Innenraum schon wieder kalt
  • wenn man die Lüftung einschaltet, wird es auch kalt. Wenn man sie nicht einschaltet, beschlagen die Scheiben
Edit 11/2016: Etwa fünf Jahre hat die Standheizung gehalten. Ein Webasto Service Center hat festgestellt, dass die Heizung in dem Sitzkasten überhitzt, da sie ihre eigene, heisse Luft ansaugt. Also wurde ein Schlauch aus dem Sitzkasten nach aussen verlegt, um die Frischluft ausserhalb des Sitzkastens anzusaugen:

Sonntag, 19. September 2010

Winterfest gemacht.

So zum Wiesenanfang ist ja traditionell das Wetter noch einmal schön. Die Gelegenheit habe ich ergriffen und das Fahrzeug noch einmal schön sauber gemacht.

Danach kamen fünf Schichten Liquid Glass Versiegelung drauf, die den Impact von Dreck & Salz auf den Lack etwas mildern sollten. Auf die Seitenscheiben kam eine dubiose Nano Scheibenversiegelung drauf, denn die breiten Räder sauen die Seiten sehr schnell zu.

Danach wurde der Unterboden und Hohlräume mit Fluid Film ausgesprüht. Das ist ein sehr wirkungsvoller Rostschutz, der beim Defender sehr sinnvoll ist.

Samstag, 28. August 2010

HIFI im Defender

Nach dem Kauf des Defenders vor ca. einem Jahr wollte ich Navigation und Freisprecheinrichtung nachrüsten. Externe Lösungen wurden ausprobiert und erschienen mir ungeeignet. Das Becker Cascade ersetzte also sehr schnell das serienmässige Land Rover Radio. Navigation, Freisprecheinrichtung, CD und Radio in einem 1 DIN Gerät mit dezenter Optik erschien mir attraktiv. Ich hatte dieses Gerät auch ein Jahr früher in einem anderen Fahrzeug verbaut und war damit zufrieden.

Aber der Klang der Lautsprecher erschien mir bald verbesserungswürdig. Also unternahm ich folgendes:
  • Austausch der hinteren 10 cm Breitband Lautsprecher durch 10 cm Canton RS 100 CX Coax Lautsprecher. Aufwand: gering; Effekt: null.
  • Fixierung, Verstärkung und Dämmung der hinteren Lautsprecheraufnahme. Aufwand: mittel; Effekt: null
  • Austausch der vorderen 10 cm Compos durch 13 cm Canton QS 2.130 Laustprecher; Fixierung durch Stahlringe; Dämmung. Aufwand: gross; Effekt: klanglich gering; nur deutlich leiser dank geringeren Wirkungsgrad.
Also ausser Spesen nichts gewesen. Frustriert legte ich das Projekt zur Seite und studierte einschlägige Foren und Fachzeitschriften. Schnell wurde mir folgendes klar:
  • Qualitativ hochwertige Lautsprecher verfügen i.d.R. über einen geringeren Wirkungsgrad als die Serienlautsprecher. Um eine Endstufe würde ich nicht herumkommen. Beträchtlicher Verkabelungsaufwand.
  • Die serienmässigen Einbaupositionen sind extrem bescheiden. Alle Alternativen sind bauartbedingt nicht möglich oder sehr aufwändig. Ein Einbau durch eine Fachwerkstatt oder jemand, der sich besser auskennt als ich, wäre unumgänglich.
  • Ohne zumindest teilweise Dämmung würde das Ergebnis nie befriedigend werden. Erfordert Fachkenntnisse.
Also machte ich mich auf dem Weg zu audio-team nach Ismaning, die zumindest schon einmal einen Defender TD5 umgebaut hatten. Zu meiner grosser Freude erzielten wir auf Anhieb Einigung bezüglich der zu verwendenden Komponenten und Einbaumassnahmen, die dann wie folgt durchgeführt wurden:
  • Headunit: das Becker Cascade bleibt.
  • Verstärker: Eine digitale 4-Kanal Endstufe Alpine PDX-F4 würde exakt unter das Cubbyboy Unterfach passen; wenig Wärme aber mit 4 x 100 Watt ausreichend Leistung entwickeln.
  • Subwoofer: Eine herkömmliche Lösung wurde verworfen so dass nur ein kompakter Aktivwoofer Sinn machen würden. Hochkant hinter der Cubby Box würde genau ein u-Dimension 20 cm Woofer passen - baugleich übrigens mit Focal Access1 Bus20.
  • Vordere Lautsprecher: mit geringen Anpassungen würde ein 13 cm Audio System HX 130 SQ passen.
  • Hintere Lautsprecher: eigentlich egal aber wir verwenden ein passendes 13 cm Audio System CO 130 Coax-System.
  • Verkabelung: anständige Lautsprecherkabel werden neu eingezogen; abgeschirmte Cinch Kabel zum Verstärker und Subwoofer
  • Dämmung: Laderaumboden, Sitzkästen, Getriebetunnel und vorderer Fussbereich würden mit Alubutyl gedämmt werden. Für die Lautsprecher würde aus Alubutyl innen ein kleines "Gehäuse" geformt werden, damit sie nicht frei in die Luft spielen.
Zwei Tage dauerten Einbau und Abstimmung des Systems. Das Ergebnis kann ich leider nicht hier anhören lassen sondern nur zeigen.

Blick von hinten auf den Subwoofer an der Cubbybox:
Der Subwoofer passt wie angegossen - aber nur, weil eine Cubby-Box-Erhöhung verbaut wurde. Diese nimmt den Verstärker auf. Im Detail:
Vom Becker Cascade laufen nun Cinch Kabel zum Verstärker unter der Cubby Box. Strom braucht der Verstärker auch noch. Vom Verstärker aus laufen die Kabel zu den Lausprechern. Ein wüster Verkabelungsaufwand, von dem man nichts mehr sieht:
An den Originaleinbauplätzen vorne wurden Audio System 13 cm TMT verbaut. Die Abdeckung passt gerade so drauf, wenn man etwas Material von der Klappe daneben abnimmt:
Im Detail:
Die Hochtöner werden ebenfalls in den Originaleinbauplätzen verbaut. Die Frequenzweiche ist irgendwo (weiss ich nicht mehr):
Hinten wurden 13 cm Coaxe vom selben Hersteller ebenfalls an den Originalpositionen verbaut:
Im Detail: 
Ach so: das Fahrzeug ist nun etwas leiser geworden durch die Dämmung aber natürlich immer noch kein BMW.
Das Ergebnis ist auf alle Fälle überzeugend und durchaus vergleichbar mit den Premium HIFI Systemen der Premium Fahrzeughersteller. Man sollte jedoch nicht den Fehler begehen (wie ich am Anfang) und mit laienhaften (Pseudo-)Wissen einzelne Komponenten zu ersetzen. Hier war die Erfahrung eines Spezialisten erforderlich, um ein befriedigendes Gesamtergebnis zu produzieren.

Ein Nachteil der Befestigung des Subwoofers an der Cubby-Box sei nicht verschwiegen: je nachdem  wie stark man den Subwoofer aufdreht, versetzt dieser bei bassbetonter und lauter Musik den Inhalt der Cubby-Box und der Ablage davor in Schwingungen. Sprich: es klappert.

Bilder vom Umbau gibt's auch. Der Verstärker wurde unter die Cubby Box eingebaut. Natürlich müssen dort jetzt alle Kabel hinlaufen:

Und der Kofferraum wurde mit Alubutyl gedämmt:
Edit 2013: Nachdem Einbau einer edleren Cubbybox habe ich den Subwoofer nicht mehr angeschraubt. Irgendwie finde ich, dass er optisch nicht zum rustikalen Defender passt. Klingt auch ohne Subwoofer gut.

Donnerstag, 22. Juli 2010

J.W. Speaker LED Scheinwerfer

Das erste Jahr ist rum und die erste Inspektion wurde fällig. Das Autohaus Kohler in Landsberg wurde empfohlen als bester LR Stützpunkt in Süddeutschland. Vorausgeschickt: das mag durchaus sein - ich bin sehr begeistert von Kohler!

Bei dieser Gelegenheit konnte ich einige Upgrades durchführen lassen:
  1. Austausch der funzeligen H4 Scheinwerfer gegen innovative LED Scheinwerfer
  2. Tönen der hinteren Scheiben
  3. Montage eines Unterfahrschutzes
Nun zuerst einmal die Scheiben - sieht auf jeden Fall cool aus:

Dann das echte Highlight: LED Scheinwerfer. Nicht ganz preiswert (fast 2.000 Euro) aber beim Audi A8 kostet der Aufpreis (!) von Xenon auf LED genau das selbe. Die Scheinwerfer stammen vom Oshkosh ATV - das ist der legitime Nachfolger des Hummer US Militärfahrzeuges. Heller als Xenon, (fast) endlose Lebensdauer, unempfindlich gegen Stösse, Vibrationen etc. - und sagte ich schon: hell?


Diese Scheinwerfer sind eine echte Innovation und sehen noch dazu gut aus! Nebenbei: zugelassen auch in Deutschland.

Im Nachtvergleich mit einem BMW X3 (Bi-Xenon) wirken die LED Leuchten deutlich heller (bei Abblendlicht); Fernlicht gibt sich nicht viel.

BMW Xenon Abblendlicht

Defender LED Abblendlicht

BMW Xenon Fernlicht

Defender LED Fernlicht

Die Inspektion fiel umfangreicher aus als erwartet - aber im positiven Sinne. Ich unterschrieb ca. 10 Garantieanträge - vom Lenkgetriebe über Spurstangenköpfe bis zur Türeinstellung - auch der kleinste Makel wurde auf Garantie beseitigt. So viel Liebe zum Detail (und zwar unaufgefordert) habe ich noch niemals bei einem Autohändler erlebt!

(Edit 2012: ganz so unverwüstlich waren die LEDs dann doch nicht. Steinschlag hat einen zerstört und undicht waren sie auch. Ausgetauscht. Siehe 2012er Blogeintrag).

(Edit 2013: auch der zweite Satz hat nur ein Jahr dicht gehalten. Zwischenzeitlich sind Nolden LED Scheinwerfer drin und die leuchten ganz gut).

Montag, 10. Mai 2010

Die ersten 10.000 km

Und was ist passiert? Nichts. Der Defender fährt immer noch problemlos. Er ist jedes Mal angesprungen; hat mich nie im Stich gelassen und war immer zuverlässig.

Nicht einmal gerostet ist er im Winter. Verbrauch liegt nach wie vor bei knapp 10 l/100 km.

Eigentlich langweilig.

Mittwoch, 13. Januar 2010

ADAC Studie sagt: Defender ist das wertstabilste Auto in Deutschland

Zitat: "Autokäufer achten in erster Linie auf Qualität – und erst in zweiter Linie auf die Marke. Vergleicht man jedoch einzelne Modelle miteinander, zeigen sich Kleinwagen auf dem Gebrauchtwagenmarkt wertstabiler als Pkw anderer Fahrzeugklassen. Das sind die augenfälligsten Ergebnisse des jüngsten ADAC-Markenvergleichs AutoMarxX in Bezug auf die Wertstabilität.
...
Dass der Landrover Defender mit nur knapp 42 Prozent den ersten Platz einnimmt, hat mit seinem „Exotenstatus" zu tun: Von diesem Modell gibt es nur einen kleinen Bestand, aber einen relativ großen Fankreis – und der ist bereit, auch Spitzenpreise zu zahlen. Für die Positionen zwei (Porsche Boxster, 42,61) und drei (BMW Mini, 42,62) gilt: Diese Modelle zehren von ihrem unverändert guten Image, das als Garant für die Wertstabilität dient.
...
Das und der Wegfall des steuerlichen Vorteils der vielfach als Dienstwagen genutzten Großlimousinen auf dem Zweitmarkt erklärt, warum der Audi A8 61,9 Prozent, der 7er BMW 63,6 und die Mercedes S-Klasse sogar 63,7 an Wert verlieren und damit auf den hinteren Plätzen landen."


Sonntag, 10. Januar 2010

Winterreifen Test - Vergleich DuraTrac gegen X3

Tief "Daisy" hat uns zum Leidwesen der Sensationspresse in München zwar nicht die Schneekatastrophe à la "The Day after Tomorrow" gebracht aber zumindest zur Abwechslung etwas Schnee.  Zeit also für den versprochenen Wintertest des Goodyear Wrangler DuraTrac. Als Referenzfahrzeug diente unfairerweise ein neuer BMW X3 mit neuen Dunlop SP Wintersport Reifen.


Dunlop SP Wintersport 235/55 R 17 mit vollem Profil und vielen Lamellen:


Der X3 lässt sich wie ein Go Kart bewegen und zeigt auf der nassen Strasse ein absolut sicheres Fahrverhalten. Die Bremsen packen vehement zu und vermitteln ein sehr sicheres Fahrgefühl.

Auf der festgefahrenen Schneedecke des Waldweges zeigt der X3 keinerlei Traktionsschwächen. In den Kurven bricht er erst bei mutwilliger Fahrweise aus, die man auf der Strasse normalerweise nicht einschlagen würde und wird auch gleich wieder vom ESP auf Kurs gebracht.

Für den Bremsentest wurde mit 40 km/h an einem Referenzpunkt gebremst und der Anhaltepunkt markiert. Gefühlsmässig war die Verzögerung recht ordentlich.

Dann der Umstieg in den Defender:

Bereift mit Goodyear Wrangler DuraTrac 265/75 R 16

Bereits beim Losfahren muss man sich an die im Vergleich zum X3 schwergängige, indirekte und gefühlslose Lenkung ohne Rückstellmoment und das Lkw-ähnliche Handling gewöhnen. Ja, so ist er halt.

Auf nasser Strasse bremst er ordentlich aber gefühlsmässig deutlich schlechter als der X3. Das ist nicht erstaunlich. Trotzdem vermittelt er bei Defender-typischer Fahrweise immer noch ein sicheres Gefühl.

Nun auf den selben verschneiten Waldweg. Traktion geradeaus ist reichlich vorhanden. Man muss es schon darauf anlegen, damit die Traktionskontrolle anspringt. Aber in Kurven schiebt er bei zügiger Fahrweise schon deutlich untersteuernd über die Vorderräder. Hier greift zwar kein ESP ein, aber einfaches Gaswegnehmen stabilisiert die Fuhre wieder schnell.

Nun der Bremsentest auf der selben Strecke mit derselben Geschwindigkeit und Bremspunkt. Hmm ein 20% längerer Bremsweg erstaunt auch nicht beim Defender. Immerhin mit ABS.

Insgesamt sind natürlich die Fahreigenschaften des Defenders auf Schnee merklich schlechter als die des X3. (So wie auf trockener Strasse und bei Nässe). Aber das war zu erwarten. Trotzdem kommen weder Klagen noch Unsicherheiten auf. Man bewegt den Defender einfach ganz anders als den X3.

Fazit: der DuraTrac tut was er soll. Er ist eindeutig kein reiner Sommerreifen, denn diese hätten auf der festgefahrenen Schneedecke kläglich versagt. Aber er kann auch keine Wunder bewirken und den Defender zu state-of-the-art Fahreigenschaften erziehen.

Edit 2013: wie die Geschichte mit einem echten Winterreifen aussieht auf dem Defender, kann man hier nachlesen. Nur kurz: wieso habe ich drei Jahre gebraucht, um das rauszufinden?

Montag, 4. Januar 2010

Ausgesperrt.

Heute morgen: eingestiegen, Motor angelassen - was vergessen - wieder ausgestiegen, Tür zu - SCHNAPP - die Zentralverriegelung hat ohne mein Zutun abgesperrt. Da stand ich nun, etwas irritiert und ungläubig, vor meinem abgesperrten Auto mit laufenden Motor. Kann doch nicht sein. Verzweifelt an allen Türen gerüttelt. Ist echt zu. Motor läuft.

Der zweiter Schlüssel? Den habe ich schon vor vier Monaten verloren und immer aufgeschoben einen nachzubestellen, da ich dachte, dass das aufwändig wäre. Das ist nun die Rache des Defenders!

Na ja - Land Rover Assistance anrufen. Nummer steht wohl im Bordbuch. Das ist ... im Auto! Google. Keine Nummer gefunden. Auskunft. Keine Nummer. Land Rover Zentrale. Die haben die Nummer. Geht auch tatsächlich jemand ran.

Der ADAC kommt im Auftrag von Land Rover nach kaum 45 Minuten. Innerhalb 3 Sekunden mit dem Draht durch die Tür und der Hebel ist oben. Das war ja einfach. Dann 30 Minuten dem begeisterten ADAC Pannenhelfer (darf ich mir den mal ansehen... will mir nämlich so einen kaufen...) das Fahrzeug vorgeführt.

Händler angerufen: bitte Schlüssel bestellen. Habe etwas erwartet von "bestellen, codieren, Identnummer, Ausweis..." aber nein: "... Defender? Kein Problem. In dem Schlüssel ist keine Elektronik... Kommen Sie vorbei und holen sich den Rohling ab und fahren dann zum Schlüsseldienst damit." Echt?


Gesagt, getan. Beim Händler gibt's für schlappe 36 Euro den Schlüssel als Rohling. Ich nehme zwei. Er berechnet nur einen. Also ab zu Mister Minit. Der weigert sich den Schlüssel zu schleifen, da er sagt, seit 1996 haben Autos Wegfahrsperren und Chips im Schlüssel. Das kann nicht gehen. Gewettet, um einen kostenlosen Schlüsselschliff. Gewonnen. Der nachgemachte Schlüssel sperrt (natürlich geht die Alarmanlage an), startet das Fahrzeug (Alarm geht wieder an) und funktioniert. Brauche noch so eine Fernbedienung. Bestellt. 80 Euro.