Montag, 29. Dezember 2014

Allrad in anderer Verpackung

Irgendwie war es mir nach einem alltagstauglichen, kleinen und schnellen Auto. Das Leasingangebot war verlockend - also habe ich zugegriffen. Seit Dezember steht er vor der Tür:


Nur 4 Zylinder und 2 Liter Hubraum - aber der Turbolader haucht ihm 300 PS ein. Allradantrieb, Automatik.

Ach so: den Defender ersetzt er nicht - sondern er ergänzt ihn.


Klein? Alles eine Frage der Perspektive:



Sonntag, 30. November 2014

50.000 Kilometer

64 Monate oder fünfeinhalb Jahre ist er jetzt alt und hat gerade die 50.000 km Marke erreicht.


Was uns zum Einen sagt, dass ich im Schnitt 780 km im Monat oder unter 10.000 km pro Jahr mit dem Defender fahre.

Und zum Anderen, dass ich den Defender schon lange Zeit habe - zumindest für meine Verhältnisse. In den 35 Jahren, in denen ich Auto fahre, habe ich kein Auto so lange behalten.

Moment: zwei Porsche habe ich noch länger. Zu meiner "Entschuldigung" muss ich sagen, dass der eine Porsche über 30 Jahre alt ist und permanent im Wert steigt und der andere Porsche meiner Frau gehört, die ihn mich nicht verkaufen lässt, obwohl sie mit der räudigen Karre niemals fährt.

Warum habe ich den Defender so lange behalten?

Na, irgendwie muss ich ihn doch toll finden. Und ja - das stimmt. Warum? An den überragenden Fahrleistungen, dem sagenumwobenen Komfort, niedrigen Unterhaltskosten und der bewundernswerten Zuverlässigkeit kann es nicht liegen. Eher daran, dass sich mein Herz immer noch am Defender erfreut, wenn ich ihn nur ansehe oder einsteige. Und ja - allen Unkenrufen zum Trotz: auch, wenn ich den Schlüssel umdrehe und damit fahre.

Also habe ich mich dazu entschlossen, ihn zu behalten. Und ihm sogar ein "Schonfahrzeug" zur Seite zu stellen, damit er noch länger leben kann - welches wohl nächste Woche kommt. Stay tuned.

Edit 2019: weitere fünf Jahre später habe ich die 70.000 km Marke erreicht.

Montag, 13. Oktober 2014

"Alte" Winterräder erneuert

Was ist denn jetzt wieder so spektakulär an seinen alten Winterrädern? Okay, es sind 17 Zoll Räder mit 265/70 R 17 Winterreifen.

Erstens war ein Reifen defekt. Nagel drin. Leider gibt es den Nokian Hakkapeliitta LT nicht mehr sondern nur noch den LT2. Einen neuen Reifen alleine kann man nicht drauf machen - also zwei, so dass zumindest eine Achse identisch bereift ist.

Zweitens waren die Felgen schwarz glänzend. Und auch kein schöner Lack. Kratzer drin. Fand ich hässlich. Also neu mattschwarz pulverbeschichten.

Drittens hatten die Felge eine Einpresstiefe von 20 mm bei 8 Zoll Breite. Damit stehen sie weiter innen im Radkasten als die Sommerräder mit ET 5 bei gleicher Breite. Also kamen H&R Spurverbreiterungen drauf.

So sieht es jetzt in der Totale aus:


Mattschwarze 17 Zoll Felgen mit 265er Nokian Winterreifen. Wie machen sich die Spurverbreiterungen? ET 20 mit SPV 33 ergibt ja negativ 13 mm Einpresstiefe... Na wenn man genau hinschaut...


... könnte man der Auffassung sein, dass die Radabdeckung nun grenzwertig ist. Sieht aber gut aus. Und fährt sich spektakulär gut. So einen guten Radsatz hatte ich noch nie auf dem Defender: leise, komfortabel und absolut spurstabil.

Edit - weil schon mehrere Fragen dazu kamen:
  • Nein, die Felgen haben keine Zulassung. Sind meine Winterräder; zum TÜV muss ich im Sommer.
  • Nein, die Felgen gibt es nicht mehr. Alternativ empfehle ich die MaxXtrac Manta Wheels von Silverline - gibt es als 16, 17, 18 und 20 Zoll Varianten

Sonntag, 28. September 2014

Endlich klare Sicht: Scheibenversiegelung und Bosch Aerotwin Wischer

Irgendwie ist die Windschutzscheibe des Defenders nicht so toll vergütet, wie bei modernen Autos. Und die Scheibenwischer stellen eine historische Konstruktion dar. In Folge fehlt oft die klare Sicht im Vergleich zu anderen Autos.

Nachdem ich schon früher mit verschiedenen Wischern und Scheibenversiegelungen relativ erfolglos experimentiert habe, ist mir nun ein Durchbruch gelungen.

Zum einen habe ich eine neue Windschutzscheibe erhalten, da die Scheibenheizung defekt war. Das habe ich zum Anlass genommen, die neue Scheibe gleich mal mit Glaspolitur und einer Poliermaschine zu behandeln. Danach habe ich eine Scheibenversiegelung aufgebracht: Optimum Opti-Glass.

Das hat schon einmal zu ziemlich klarer Sicht geführt. Nur streifenfrei Wischen war nicht ganz perfekt.

Dann habe ich entdeckt, dass es die Bosch Aerotwin Scheibenwischer auch in dem winzigen Defenderformat gibt. Draufgesteckt.

Und jetzt ist es perfekt.


Wer sich wundert, warum der Defender so glänzt: heute habe ich in einem Anfall von Winterpanik den Wagen gewaschen und mit Dodo Supernatural Hybrid Wachs behandelt. Schon toll, welchen Glanzeffekt dies bringt. Und hoffentlich schützt es auch den Lack über den Winter. Na ja, wird schon: der Lack dürfte nach über fünf Jahren als neuwertig durchgehen.

Sonntag, 14. September 2014

Mudstuff Heater Deflector und Dirt D-Fender

Im Vorgriff auf den kommenden Winter habe ich zwei Sachen modifiziert, die mich am Defender immer schon gestört haben.

Die Heizung. Sie geht zwar wirklich gut - aber im Fussraum bläst sie die heisse Luft genau auf den Unterschenkel des Fahrers. Insbesondere, wenn man eine dünne Anzugshose anhat, wird das recht langfristig unangenehm. Ja, man könnte die Heizung einfach runterdrehen - aber ich habe es halt gerne warm.

Der Mudstuff Heater Deflector lenkt die heisse Luft an eine bessere Stelle. Das funktioniert auch tadellos, wie ich ausprobiert habe. Keine angebrannten Füsse mehr.


Der Dreck an der Seite. Die vorderen Räder verteilen den Dreck sehr schön an der Seite - bis hoch zum Seitenfenster. Insbesondere, wenn man (wie ich) breitere Reifen hat, welche weiter raus stehen. Irgendwann kann man nach ausgiebigen Fahren auf gesalzenen Strassen nicht mehr zum Fenster raussehen - und es ist auch kein grosser Spass, den ganzen Kram im Winter wieder zu entfernen.

Der Mudstuff Dirt D-Fender ist ein kleines Plastikteil, der wirklich effizient verhindert, dass sich der ganze Dreck an der Fahrzeugseite absetzt.


Wird einfach genietet. Könnte man auch lackieren, wenn man will.

Samstag, 13. September 2014

Fox Stoßdämpfer defekt

Im Juli ist mir aufgefallen, dass der Defender komische Geräusche macht. Beim Überfahren von Bodenunebenheiten (Kanaldeckel reichen) kommt es zu einem seltsamen "Klonk" Geräusch. Metallisch. Aus dem Bereich der Hinterachse.

Alles aus dem Kofferraum ausgeräumt - nichts. Geschaut, ob etwas locker ist oder wackelt - nichts. Unter das Auto gekrochen und an allem gerüttelt - nichts. Foren befragt: die raten dazu, die Stoßdämpfer festzuziehen. Nichts. Aufhängung der Stoßdämpfer - nichts.

Also beim Händler angerufen: der hat erst wieder Zeit im September. Na ja. Also September. Fahrzeug wurde abgeholt; ein Range Rover Sport dafür dagelassen. Am nächsten Tag der Anruf: "ein Stoßdämpfer ist kaputt". Hat seine Gasfüllung verloren und lässt sich ohne Widerstand ein- und ausfahren.

Verdammt. Das waren die sündhaft teuren Fox Racing Shocks. Bezugsquellen abtelefoniert: Pleite. Erst in einigen Wochen lieferbar. Und dann 350 Euro das Stück.

Ratlos. Seriendämpfer auch nicht lieferbar, da die lt. Händler "nie kaputt gehen". Also hat der Händler kurzer Hand einen Vorführwagen "geschlachtet"; ihm seine Stoßdämpfer geraubt und bei mir eingebaut. Bingo.

Heute abgeholt. Wie fährt er? Ich merke keinen Unterschied.

Die Moral aus der Geschichte: sündhaft teure Anbauteile können im Fehlerfall einen ganz schön in Not bringen.

Edit: rund 800 Euro hat der "Spass" gekostet, die Dämpfer zu tauschen.

Dienstag, 8. Juli 2014

Zwei Brüder

Auf dem ersten Blick völlig unterschiedlich - haben sie doch mehr Gemeinsamkeiten als man denkt:

  • Der Zündschlüssel sitzt bei beiden links
  • Beide sind laut und unkomfortabel
  • Bei beiden sitzt man nur vorne gut
  • Beide sind technisch ungewöhnlich
  • Jedes der beiden Fahrzeuge ist optisch einzigartig und markant
  • Beide basieren auf einer jahrzehntealten technischen Plattform
  • Beide sind seit vielen Jahren in meinem Erstbesitz
  • Bei beiden treiben mich die Inspektions- und Unterhaltskosten in den Wahnsinn
Nur: der eine ist schnell; der andere ist langsam. Im Prinzip eine perfekte Kombination.

Samstag, 5. Juli 2014

Defender fahren: ein günstiges Vergnügen, oder?

Nun, der Defender ist ein relativ günstiges Auto. Anschaffungspreis nicht übertrieben; Wertverlust gering; Verbrauch hält sich in Grenzen. Günstig?

2.477 Euro.

Das war der Preis für die letzte Inspektion plus Zusatzarbeiten. Ein wenig aufgeschlüsselt:
  • 543 Euro für eine grosse Inspektion; davon 305 Euro Arbeit; 229 Euro Teile (Ölfilter, Kraftstoffilter, Öl für Achsen und VTG... eigenes Motoröl wurde mitgebracht)
  • 102 Euro für TÜV
  • 66 Euro für Räder wuchten
  • 99 Euro für Nachspritzen Hohlraumversiegelung
  • 151 Euro für Erneuerung der Trittstufe hinten
  • 238 Euro für den Einbau der beheizbaren Aussenspiegel (wurden mitgebracht)
  • 38 Euro für Austausch der Fensterschachtdichtung links
  • 207 Euro für eine neue Batterie (auf meinen Wunsch)
  • 297 Euro für den Austausch der Ölwanne (davon 163 Euro Arbeit)
  • 364 Euro für Austausch des AGR (davon 152 Euro Arbeit)
  • 379 Euro Mehrwertsteuer
  • ergibt 2.477 Euro brutto
Und was nicht berechnet wurde (Preise geschätzt):
  • 800 Euro für Austausch Windschutzscheibe (Teilkasko)
  • 800 Euro für neuen Scheibenrahmen mit Lackierung (Rostgarantie)
  • 500 Euro für Entrosten und Lackieren der Türe (Rostgarantie)
Die letzte Inspektion war nicht viel billiger. Okay - auch ein paar Sonderarbeiten dabei - aber hier auch Revision der hinteren Bremsen.

Na, werden einige sagen: das ist halt der Preis dafür, wenn man sein Auto im perfekten Neuwagenzustand erhalten will und noch Sonderwünsche hat.

Dann vergleichen wir doch mal mit dem Wagen meiner Frau. Die fährt immer einen neuen Leasing BMW (welcher ab und zu in diesem Blog im Bild rumgeistert). Meist drei Jahre, 60.000 km.

Inspektionen/Wartung? In drei Jahren max. eine Inspektion und ein Ölwechsel. Rund 500 Euro. Dann meist an einer Achse eine Bremse neu. Wenn man Pech hat, an beiden Achsen. Wenn man Glück hat, nur Beläge - ansonsten Beläge+Scheibe. Maximal 1.000 Euro pro Achse. Minimal 300 Euro.

Das war's. Keine Defekte; keine ungeplanten Reparaturen; nix.

Okay, die Karren kosten mehr als doppelt so viel wie ein Defender; fahren aber auch nur drei Jahre und die Unterhaltskosten sind günstig. Vollkosten wahrscheinlich günstiger.

Sonntag, 29. Juni 2014

Sommer-Update

Nun habe ich schon seit mehreren Wochen nichts mehr geschrieben. Wahrscheinlich, weil das Auto einwandfrei läuft und nichts modifiziert wurde. Aber angesichts des jährlichen (50.000 km) Inspektionstermins (der wie immer bei Kohler in Hurlach ausgeführt wird), werden folgende Projekte erledigt:
  1. TÜV. Fertig. Interessanterweise sind dem TÜV zwar meine LEDs aufgefallen - aber er hat sie "geschluckt" nach Grummeln (... wenigstens erfüllen sie die Funktion).
  2. Die heizbare Frontscheibe geht nicht mehr - muss gewechselt werden.
  3. Dann kommen gleich passend beheizte Aussenspiegel dran, welche mit der heizbaren Frontscheibe geschaltet werden. Hätte ich normalerweise nicht gemacht - aber die Spiegelarme waren eh korrodiert und bei landreiziger.nl gibt es die Spiegel preiswert, fertig als Kit.
  4. Die Batterie wird getauscht gegen eine Moll AGM - nicht, weil die alte defekt war - sondern weil ich dies nach fünf Jahren für sinnvoll hielt. Soll ja auch im nächsten Winter problemlos anspringen.
  5. Als Motoröl liess ich statt dem vorgeschriebenen Standard 5W30 nun Mobil 1 New Life 0W40 einfüllen - nicht LR Spezifikation - aber, wenn es gut genug ist für einen Porsche, dann soll es auch im Defender gehen.
  6. Dabei fiel auf, dass die Ölwanne leicht undicht ist - Austausch.
  7. Das AGR machte schon seit einigen Wochen seltsame Geräusche - wird prophylaktisch ausgetauscht, da es eh eine bekannte Schwachstelle des Defenders darstellt.
  8. Na ja und unter der Türschachtdichtung links befindet sich ein leichter Rostansatz, welcher entfernt werden soll. Tür wird neu lackiert. Geht auf Garantie.
  9. Nach dem Wechseln der Windschutzscheibe wurde wieder einmal Rost m Scheibenrahmen festgestellt. Wird lackiert. Geht auch auf Garantie.
  10. Die Trittstufe hinten rostet und wird ersetzt (muss man alle 2-3 Jahre machen, wenn man Perfektionist ist).
Das ist nur ein Zwischenstand. Der Wagen ist noch nicht zurück. Gute Arbeit dauert halt.

Sonntag, 26. Januar 2014

LED Rücklicht: ist es zu stark bist Du zu schwach

Im vorletzten Sommer habe ich ja meine Glühbirnen am Defender weitgehend durch LEDs ersetzt.

Siehe Beitrag vom 21.7.2012

Von den Standlichtern war ich ja überzeugt - aber die Rück- und Bremslichter waren auch nicht heller als vorher. Rein empirisch habe ich das darauf geschoben, dass die roten Gläser zu viel Licht von der weissen LED schlucken.

Jetzt habe ich also mal zwei rote LED bestellt - und musste zu meiner Freude feststellen, dass es die Teile inzwischen sogar in einer 20 Watt Version gab - ich hatte nur 9 Watt.

Okay, die Wattangaben sind wahrscheinlich nur ein Marketingtrick - aber was soll's: ausprobieren.

Eines der Rücklichter rausgeschraubt (die waren übrigens innen trocken - erstaunlich) und die weisse LED betrachtet, die ich vor 1,5 Jahren eingebaut hatte:


Dann die neue, rote LED reingesteckt:


Hmm - erst mal nicht spektakulär oder? Na ja, dann das Lampenglas wieder raufgeschraubt und verglichen. Links die neue LED; rechts die alte LED:


Oha! Was für ein Unterschied!

Und wenn man bremst - siehe da:


Das scheint geringfügig heller zu sein als vorher, oder?

Jetzt vergleichen wir doch mal das normale Rücklicht (jetzt links und rechts neue LED verbaut) mit dem Nebelscheinwerfer. Verblüffend:


Das Rücklicht ist jetzt ungefähr so hell wie der Nebelscheinwerfer.

Die drei Bilder kann man nicht mit einander vergleichen, weil das iPhone natürlich je nach Helligkeit die Belichtung anpasst.

Hmm - vielleicht habe ich es jetzt etwas übertrieben - habe jetzt noch rote Punkte auf der Netzhaut vom Fotografieren.

Die Helligkeit muss überprüft werden. Am besten geht das, indem man den LED Defender neben irgendein anderes Fahrzeug stellt, welches serienmässig mit LED Rücklichtern ausgestattet war. Da kam doch ein nagelneuer BMW wie gerufen.

So sehen die normalen Rücklichter aus:


Und hier mit Bremslichtern (sorry für die Belichtung; nicht einfach mit dem iPhone nachts):


Selbst die neuen LED Lichter des Defenders, die noch so eindrucksvoll in der Tiefgarage geleuchtet haben, verblassen förmlich neben den BMW LEDs.

Ja Hilfe - wie sieht denn dann die Serienbeleuchtung des Defenders aus? Wie ein Fahrrad-Rücklicht.

Update 2016: zum zweiten Mal mit den LEDs erfolgreich den TÜV bestanden.