Samstag, 5. November 2011

Vorbereitungen für den Winter

Wenn ich mir so ansehe, was ich alles in Vorbereitung für den Winter getan habe, zweifle ich manchmal an mir. Vielleicht bin ich doch zwanghaft besessen?
  • Der Unterbodenschutz wurde ausgebessert und nachgelegt.
  • Der Motorraum wurde gereinigt und mit Wachs konserviert
  • Der Wagen wurde gewaschen, poliert und mit 1Z Hartglanz versiegelt
  • Die Scheiben wurden mit Nanolex Ultra Scheibenversiegelung behandelt
  • Die Gummidichtungen wurden mit Swizöl GumFeed eingelassen
  • Alle Stahlschrauben aussen wurden mit Fluid Film Gel gefettet
  • Die Scheibenwischer wurden durch SilBlades ersetzt
  • Das Wischwasser wird durch ein AlphaTherm Heatshot erwärmt
  • Ein Snow Cover schützt den Heizungslufteinlass
  • Ein Air Dry Auto-Entfeuchter (Granulatbeutel) sorgt dafür, dass es im Innenraum nicht feucht wird und die Scheiben nicht beschlagen
  • Eine Webasto Standheizung mit Funkfernbedienung ist vorhanden
Ach und jetzt kommen bestimmt die Kommentare "... na, hast Du was wichtiges in dem ganzen Wahnsinn vergessen? Die Winterreifen?". Nein, habe ich nicht vergessen. Ich vertraue wie in den letzten beiden Winter auf meine Goodyear Wrangler DuraTrac, die bislang sowohl im Sommer als auch im Winter vorzüglich funktioniert haben.

So und jetzt hat's draussen 20 Grad und Sonne. Wo ist der Winter?

Snow Cover für den Winter

Die Ansaugung der Frischluft für die Heizung erfolgt beim Defender oben auf dem Kotflügel. Darauf ist ein Plastikgitter geschraubt. Natürlich kann dort ungehindert Wasser eindringen und sorgt dann für beschlagene Scheiben. Im Winter kann sich dort Schnee aufhäufen und sorgt dafür, dass keine Frischluft mehr angesaugt werden kann.

Aus diesen Grund habe ich vor dem letzten Winter dieses Plastikgitter durch eine Lufthutze aus Alu ersetzt. Nun habe ich diese wiederum durch ein richtiges Snow Cover ersetzt:

In Ermangelung an echten Schnee kann ich bei dieser Vorrichtung nur empirisch den Nutzen ableiten: Schnee, Wasser etc. haben keine Chance mehr, in die Lüftung zu geraten. Das Snow Cover ist aus Alu Edelstahl und schwarz pulverbeschichtet.

In dem Zusammenhang habe ich auch gelernt, wenn man Aluteile mit Stahlschrauben befestigt, dass diese zum Rosten anfangen und das Alu unter dem Schraubenkopf auch korrodiert. Selbst wenn das Alu pulverbeschichtet ist. Das Ganze nennt man Physik. Siehe Opferanode. Erkennen konnte man das an dem Alu-Lochblech für die seitliche Luftansaugung, dass ich letzten Winter statt des Plastikteils dort hingeschraubt hatte. Also: Schrauben einfetten und Plastikbeilagscheiben drunter.

Samstag, 15. Oktober 2011

Garantiearbeiten, Silencer, Silblades und Heatshot

Nachdem die Scheibenwischer im Winter immer vereisen, habe ich zu drastischen Massnahmen gegriffen. Zuerst wurde die Scheibenwischer ausgetauscht gegen Silblades:
Das sind Silikon Wischerblätter, die angeblich Wunder bewirken sollen: bleiben bei arktischer Kälte und tropischer Hitze immer gleich flexiblel und halten ewig. Kosten auch entsprechend.

(Edit 2012): Die Silblades haben gerade mal ein halbes Jahr gehalten - danach haben sie streifig gewischt. Also ausgetauscht gegen herkömmliche Bosch Wischer.

Dann wurde ein AlphaTerm Heatshot eingebaut. Das kann man sich vorstellen wie einen kleinen Boiler, der zwischen Wischwasser und Waschdüsen geschaltet wird. Erwärmt das Wischwasser auf 80 Grad. Kommt aus USA und ist auch nicht billig.

(Edit 2013): Das Heatshot hat mich an den Rand der Verzweiflung gebracht. Obwohl man es direkt an die Batterie anschliessen soll, da es angeblich anhand der Spannung erkennt, ob die Zündung an oder aus ist und sich entsprechend aktiviert, hat es auch in Ruhe permanent Strom gezogen. Bis ich da draufgekommen bin, habe ich eine Batterie durch Tiefentladung ruiniert und ab und zu fremdstarten müssen.

Dann wurden "Silencer" oder "Spring Isolator" zwischen Federn und Karosserie eingebaut. Das sind ca. 1 cm dicke Hartgummischeiben, die für etwas Dämpfung sorgen sollen:
Bislang kann ich jedoch keinen grossen Effekt feststellen.

Dann stand der Defender fast zwei Wochen in der Werkstatt für Garantierarbeiten. Es wurden u.a. ausgeführt:
  • Lackierung des kompletten Dachs, da Risse im Lack aufgetreten sind
  • Austausch des Alcantara Dachhimmels wegen Faltenbildung
  • Lackierung der grauen Seitenteile innen in schwarz in diesem Zusammenhang
  • Austausch der kompletten Schliessanlage weil das Zündschloss hakelte und das Türschloss verrostet war
  • Austausch der Vakkuumpumpe wegen Ölundichtigkeit
  • Austausch der Steckachsen hinten
  • Revision der Achsgelenke
  • Ein paar rostige Teile getauscht
  • ... und vieles anderes mehr ...
Und zu guter Letzt habe ich endlich einen Schlüssel mit integrierter Fernbedienung:
aus Italien. Das ist eine echte Bereicherung, da man nicht mehr den unförmigen Schlüssel plus Fernbedienung in der Hosentasche rumträgt.

Das Ganze hat die Kleinigkeit von ca. 1.500 Euro gekostet - aber wenn ich die Garantiearbeiten hätte zahlen müssen, bestimmt das dreifache.

Sonntag, 25. September 2011

Motordämmung

Nachdem in englischen Foren die Dämmkits von Noise Killer über den grünen Klee gelobt wurden - und hier insbesondere die Engine Blankets, welche wahre Wunder bewirken soll, war ich motiviert, so ein Teil zu bekommen.

Hmm die Engländer liefern nicht nach Deutschland; also bei Stock & Stein - und dort gibt es nur komplette Kits und nicht das Engine Blanket einzeln. Also habe ich mir das Kit für den TD4 vorne bestellt. Kam dann auch in vielen Einzelteilen. Leichte Verzweiflung.

Aber nachdem ich ja eigentlich nur die Engine Blanket haben wollte, habe ich diese einfach genommen und auf den Motor gelegt und irgendwie angebunden:


Die gelieferte Engine Blanket ist übrigens wie ein L geformt; d.h. ein Teil verschwindet hinten zwischen Motor und Spritzwand. Das sieht man auf dem Bild nicht.

Hmm ja - ein wenig bringt es - aber nicht die Welt. Was aber wahrscheinlich auch daran liegt, dass mein Wagen bereits ziemlich mit Alubutyl ausgekleidet ist: kompletter Wagenboden hinten plus Radkästen, kompletter Dachhimmel und Fussbereich vorne.

Auf dem Foto sieht man auch, dass ich zwei Matten aus dem Kit auch auf der Motorhaube angebracht habe. Darunter habe ich Alubutyl geklebt, da ich der Konsistenz dieser Teile nicht so recht traue. Ergebnis: bringt gar nichts. Pappen auch nicht richtig. Musste mit Kleber nachhelfen. Es wären noch 14 andere kleine Matten dabei, die man schön in jede Aussparung der Motorhaube kleben könnte - das lasse ich aber lieber bleiben.

Andere Defenderfahrer berichten Wunderdinge davon, dass sie eine grosse, schalldämmende Matte unter die komplette Motorhaube geklebt haben. Auch das wage ich nicht.

Denn eigentlich: er ist leise genug.

Freitag, 2. September 2011

Neue Pulverbeschichtung auf den Felgen

Und da entdeckte ich doch tatsächlich einige unschöne Stellen an den pulverbschichteten Rädern - sah aus, als ob die Pulverbeschichtung aufblüht. Kurz den Kalender gecheckt - vor 20 Monaten machen lassen - noch Garantie drauf.

Anstandslos wurden die Felgen neu pulverbeschichtet, was natürlich ein enormer Aufwand war: Wagen aufbocken, alle fünf Räder abschrauben, Reifen abziehen, chemisch entlacken, sandstrahlen, pulverbeschichten, Reifen wieder aufziehen, neu auswuchten, draufschrauben - fertig.

Aber jetzt sehen sie natürlich wieder aus wie neu:

Freitag, 26. August 2011

Handschuhfach, Türgriffe und Typenschild

Der Defender bekam ein richtiges Handschuhfach. Dazu gibt es bei verschiedenen Anbietern Umbausätze - also gleich eingebaut. Na ja, nicht so wie bei normalen Autos - Defender halt:

Die Hartplastik-Türgriffe mussten Lederschlaufen weichen:

Und hinten wurde der eklige Defender Aufkleber ersetzt durch ein Nostalgie Typenschild, das dem Original vor 60 Jahren nachempfunden ist:

Befestigt mit vier massiven Nieten. Das Fotomodell hat dabei geholfen.

Bei der Gelegenheit wurde das Lenkrad wieder geschwärzt. ColourLock Tönung aus dem Lederzentrum hat geholfen. Auf deren Webseite wurde auch der Grund für die Malaise erkannt: das Lenkrad ist mit Büffelleder bezogen. Das ist zwar sehr griffsymphatisch aber als offenporiges Anilinleder auch sehr pflegeintensiv. Problem erkannt - Problem gebannt.

Montag, 22. August 2011

Auch von unten und innen muss er schön sein

Also hatte ich den Defender beim Künstler für Unterboden und Hohlräume, der mit speziellen Reinigungsgeräten, Wachsen und Ölen wie Mike Sanders, den verborgenenen Seiten des Defenders zu Leibe rückt. Der Defender hatte zwar schon vor Auslieferung vom Händler Unterbodenschutz und Hohlraumversiegelung bekommen - aber Kontrolle schadet nicht.

Und tatsächlich: alles erstrahlt im neuen Glanz. Selbst der Motorraum sieht aus wie neu und wurde konserviert. So kann ein Motor nach zwei Jahren wieder aussehen:



Der Unterboden hatte zumindest optisch bereits etwas gelitten. Achsen und andere Aufhängungsteile waren nach zwei Wintern mit leichten Rost befallen. Dieser wurde professionell beseitigt; mit Primer behandelt und schwarzen Wachs überstrichen. Die Hohlräume waren alle noch okay und rostfrei.


Donnerstag, 18. August 2011

Vorsorgeuntersuchung

Jetzt kommt er in die Jahre (immerhin schon zwei Jahre alt) und ich treffe Vorsorge. Bei den Felgen platzt die Pulverbeschichtung an einige Stellen ab - reklamiert beim Reifenhändler (hat ja noch Garantie) und der hat versprochen, die Felgen noch einmal komplett neu zu Beschichten. Wird übernächste Woche gemacht.

Und dann habe ich heute ihn zu einer Rostschutzfirma zur Nachsorge gebracht. Die schauen sich den Unterboden und Hohlräume noch einmal an und bessern aus, wenn irgendetwas fehlt. Die selben Leute haben meinen 28 Jahre alten Porsche wieder (von unten) in Neuzustand versetzt - so etwas habe ich noch nie gesehen.

Sonntag, 7. August 2011

Dachhimmel aus Alcantara

Seit ein paar Tagen ist der Defender zurück aus der Werkstatt. Alles wurde wie üblich anstandslos und gründlich erledigt. Verrostete Teile auf Garantie getauscht. Die Radkästen wurden mit Alubutyl als Dämmung beklebt. Die grosse Sensation war jedoch der Dachhimmel: dieser wurde von einem Sattler mit schwarzen Alcantara bezogen. Während der Dachimmel draussen war, hat der Händler das Dach flächig mit Alubutyl gedämmt.

So sieht das jetzt bei unserem üblichen Regenwetter aus (die Fotos sind ziemlich schlecht, denn bei Gegenlicht ein schwarzes Teil zu fotografieren, fällt nicht leicht - die Struktur wird auch durch den Blitz verfäscht - sie ist gleichmässig schwarz):


Auch die Sonnenblenden wurden nicht vergessen:



Zwei kleine Probleme sind trotzdem aufgetreten:
  1. Wenn man von hinten gegen das Licht auf den Himmel schaut, erkennt man, dass er wellig ist. Der Händler schwört jedoch, dass er glatt war, als er vom Sattler kam und montiert wurde. Wir können uns das nur dadurch erklären, dass der verwendete Kleber den Kunststoff des Himmels angelöst hat. Wir bestellen nun einen neuen Himmel, lassen den noch einmal machen und beobachten den in der Werkstatt des Händlers eine Zeitlang
  2. Die Seitenteile an den Fenstern sind nicht schwarz sondern dunkelgrau. Wenn wir den neuen Himmel dann einbauen, werden wir diese schwarz lackieren.
Die Idee mit dem Holzboden wurde erst einmal verworfen. Zwei Gründe:
  1. Sauteuer. Das angefragte Original Yacht-Teakdeckholz ist unglaublich teuer. Eine Platte sollte über 1000 Euro kosten.
  2. Sehr aufwändig. Man kann den Holzboden entweder flächig verkleben (dann bekommt man ihn nie wieder raus) oder mit einer flexiblen Unterlage fest verschrauben.
Startech sollte dafür ungefähr 3000 Euro. Ich bin mir auch nicht mehr sicher, ob mir das gefällt. Und wenn ich dann einen mehrere tausend Euro teuren Holzboden verkratze, ärgere ich mich bestimmt.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Zweite Jahresinspektion beauftragt

Kaum versieht man sich, ist wieder ein Jahr rum und der Defender hat Sehnsucht nach seiner Werkstatt. Diese ist in Landsberg bei Kohler. 10.000 km bin ich im zweiten Jahr gefahren. Beauftragt wurde ausser der Inspektion folgendes:
  • Rückrufaktion Handbremse: da kam so ein Wisch von Land Rover; muss wahrscheinlich gemacht werden
  • Alle Öle wechseln in allen der zahlreich vertretenen Getriebe: zwar nicht im Inspektionsplan, beruhigt jedoch ungemein
  • Klappern der Kardanwelle beim Ausrollen: nicht immer, aber immer öfter. Kreuzgelenke? Spiel?
  • Korrosion an Spiegelarmen, Hecktritt und Einstiegsschweller habe ich entdeckt – der Händler entdeckt wahrscheinlich noch mehr
  • Wenn die Schweller wirklich gewechselt werden sollen, sollte auch wieder die schwarze 3M Safetywalk Folie auf die silbernen Riffelbleche geklebt werden
Tja und dann kamen die speziellen Sonderwünsche:
  • Dachhimmel abmontieren und mit schwarzen Alcantara beziehen
  • Wenn der Dachhimmel schon mal weg ist, Alubutyl zur Dämmung unters Dach kleben
  • Sitze wegmontieren und Alubutyl auf die Radkästen kleben
  • Wenn die Sitze schon mal weg sind, den Teppich im Laderaum durch einen Teak Deckboden ersetzen
Jetzt sind wir mal alle gespannt (1) wie es aussieht, (2) wie lange das dauert und (3) was es kostet.

Montag, 31. Januar 2011

Erfahrungen im Winter

Der zweite Winter mit dem Defender und er verläuft weitgehend unauffällig.

Diesen Winter habe ich ja erstmals eine Standheizung drin - aber ich muss sagen, man braucht sie nicht so dringend. Nach einer halben Stunde ist der Innenraum zwar behaglich warm (aber nicht der Motor, da Luftheizung). Wenn man dann die Tür ein paar Mal auf und zu macht, ist viel von der warmen Luft wieder draussen. Und wenn man dann den Motor startet, hat man die Wahl mit Gebläse loszufahren und gleich wieder kalte Luft reinzublasen oder ohne Gebläse und mit beschlagenen Scheiben (die Frontscheibenheizung hilft aber ziemlich gut).

An den steil stehenden Scheiben setzt sich nur wenig Schnee fest und die Standheizung tut ihr übriges dazu, um die Reste davon zu entfernen - ich musste niemals kratzen oder kehren. Der Schnee auf der Motorhaube wird dann beim Fahren davongeblasen. Dabei tritt ein weiteres Phänomen auf: die Scheibenwischer vereisen. Das ist wirklich lästig zudem auch die Scheibenwischanlage einfriert - man sieht nichts.

Weiterhin leuchten die schönen LEDs zwar hell - wenn es nicht schneit. Im Schneegestöber setzen sich die LED-Scheinwerfer sofort zu, da sie im Gegensatz zu herkömmlichen Scheinwerfern nicht warm werden und daher den Schnee nicht abtauen.

Angesprungen ist der Defender stets auf Anhieb - auch Kurzstreckenbetrieb und Standheizungseinsatz macht der Batterie nicht zu schaffen. Er nagelt sehr wenig (wenn man 2T-Öl zugibt) und die Heizung wird nach 5 Minuten warm; nach 15 Minuten sehr heiss. Bei extremer Kälte ist die Schaltung anfangs recht schwergängig; aber das ist bei fast jedem Auto so.

Die Sitzheizung brauche ich eigentlich nicht - entweder ist der Innenraum durch die Standheizung vorgewärmt oder die Stoffsitze werden nicht so unangenehm kalt wie z.B. Ledersitze.

Die Seitenscheiben bleiben (dank nano-Versiegelung?) auch recht sauber; Aussenspiegel ebenfalls. Allenfalls beim Aussenspiegel muss man morgens vor dem Einsteigen kurz mit dem Eiskratzer einmal drübergehen. Scheiben und Spiegel beschlagen kaum.

Über mangelnden Grip der DuraTrac Reifen kann ich micht nicht beschweren - höchstens auf blanken Eis - aber das ist auch bei anderen Autos so.

Bei wirklich hohen Schnee ist der Defender natürlich unschlagbar: egal welche Schneeberge im Wege stehen - man fährt einfach drüber.

Hat der Defender eine Heizung? Siehe mein Beitrag von 2016.