Montag, 28. Dezember 2009

Lenkradnabe und Cubby-Box Erhöhung

Eine Verbesserung in Bezug auf die begrenzten Platzverhältnisse im Defender war der Einbau eines kleineren RAID Lenkrades.  Leider ist der Einbau mit einem sogenannten Verformungselement vorgesehen. Dieses ist 5 cm hoch, sitzt zwischen mitgelieferter Nabe und Lenkrad und führt dazu dass die Bedienungshebel von Blinker und Scheibenwischer ein gutes Stück von der bedienenden Hand weg rücken. Als Lösung des Problems gibt es einen Alu-Adapterring, der nur 2,5cm hoch ist, zwischen dem verzahnten Teil der Nabe und dem Lenkrad eingebaut wird und wieder normale ergonomische Verhältnisse herstellt.

Klingt einfach Einzubauen - ist es aber nicht. Erst muss das Lenkrad ab. Fünf Schrauben - einfach. Dann das "Verformungselement" abgeschraubt - einfach. Dann die Nabe abziehen - das geht nur mit einem Spezialwerkzeug oder wenn man das Lenkrad wieder anschraubt. Abziehen. Lenkrad wieder abschrauben. Verformungselement anschrauben. Lenkrad draufsetzen und wieder anschrauben. Schief. Nochmals von vorne. Wieder schief. Dieses verdammte Lenkrad muss exakt gerade bei exakt gerade stehenden Rädern auf die Verzahnung gesetzt werden. Erst beim Fahren sieht man, ob das Lenkrad bei Geradeaus schief steht.

Na ja - nach fünf Mal Ausprobieren und zwei Stunden später steht das Lenkrad nur noch etwas schief. So bleibt es.

Cubby Box

Die Cubby-Box steht in der Mitte zwischen Fahrer und Beifahrersitz. Eigentlich ganz gut. Nur etwas zu tief, dass man sie als Armauflage nutzen könnte. Dazu gibt es ein Cubby-Box-Unterfach, mit dem die Box um 7,5 cm nach oben rutscht.


Der Einbau ist relativ einfach: Cubby Box abschrauben. Fach an die Cubby Box anschrauben. Komplettes Teil wieder zwischen die Sitze schrauben. 20 Minuten. Hat ein Scharnier, damit man das Teil klappen kann. Darunter wäre ein Fach. Da ist jetzt der Süssigkeitenvorrat meines Sohnes drin. Man könnte jedoch z.B. einen Verstärker dort einbauen, wenn mich das HIFI Fieber wieder packen sollte.

Jetzt fahre ich etwas "ergonomischer" rum: die Finger kommen wieder an den Blinkerhebel und der rechte Arm ruht beim Fahren auf der Cubby Box.

Sonntag, 22. November 2009

Riffelbleche!

Auf einen Defender gehören Riffelbleche. Diese betonen einfach das rustikale Design und passen perfekt zu den Stollenreifen. Also habe ich für die Seitenschweller, Heckblech und Kotflügel schwarze Riffelbleche gekauft und am Wochenende mit ca. 50 Nieten und Nietzange angenietet:


Genietet? Genietet. Die Aluriffelbleche werden zuerst irgendwie an der Karosserie fixiert (Schraubzwinge), dann mit einem 5 mm Bohrer komplett durchgebohrt; eine Blindniete durchgesteckt und mit einer Nietzange angezogen. Hält bombenfest und klappert nicht.

Rostet das nicht? Na ja, Riffelbleche, Karosserie (!) und Nieten sind aus Alu. Da kann nichts rosten.

Aber warum braucht man Riffelbleche? Darum:



Jetzt müssen nur noch die silbernen Trittbretter schwarz werden. Kommt später.

Sonntag, 15. November 2009

Schwarze Front

Zum Geburtstag wurde ich mit allerlei Defender-Zubehör beglückt was ich mich in die Lage vesetzte die hässliche "Brunel" Plastik-Silberfront gegen eine schwarze Metall-Front zu ersetzen. Der Plastik-Kühlergrill wurde gegen einen Alugrill ersetzt; die Plastik-Scheinwerferabdeckungen gegen schwarze Aluringe.

Freitag, 13. November 2009

Zweitaktupdate

Der Effekt ist phänomenal aber vielleicht nicht repräsentativ, da mein Defender ja eine erheblich veränderte Motorsoftware (auch genannt Chiptuning) aufweist, welches sicher eine Erhöhung der Einspritzmenge zur Folge hatte. Aber der Reihe nach:
  • Bei gleichmässiger Fahrt ab 80 km/h ist nun gar kein Nageln mehr zu hören. Die Motorgeräusche werden fast vollständig von den restlichen Fahrgeräuschen überdeckt. Wie gesagt - nur bei gleichmässiger Fahrt - unter Last (beim Gasgeben) ist ein leichtes Nageln zu vernehmen.
  • Beim Kaltstart nagelt er noch etwas im Leerlauf, was aber nach 2-3 Minuten verschwindet. Wenn der Motor warm ist, verschwindet das Nageln im Leerlauf vollständig.
  • Auf der Autobahn ist das Radio erstmals lauter als der Motor.
Die meisten werden sagen: "na, ganz normal, oder?" - aber die sind alle noch keinen Defender gefahren :-)

Noch ein Update: habe jetzt "normales" Diesel getankt und nicht Shell V-Power Diesel. Da rumort er wieder ganz schön - der Effekt scheint nur mit V-Power volle Wirkung zu haben. Teuer.

Nachtrag: stimmt nicht. Habe etwas mehr 2T-Öl reingekippt und schon ist er wieder leise.

Edit 2015: Neuere Erkenntnisse belegen, dass der Zweitakt Kram gefährlich sein könnte. Ich rate daher davon ab und empfehle lieber Premium-Sprit wie z.B. Aral Ultimate zu tanken!

Montag, 9. November 2009

Geräuschdämmung mit Zweitaktöl

Der Diesel-Motor des Defenders verfügt nicht gerade ein dezentes Laufgeräusch. Insbesondere wenn er kalt ist, ähnelt es doch verblüffend einem Presslufthammer. Und je kälter es wurde, desto mehr verstärkten sich die Nagelgeräusche. Beim Hochschalten nach dem Kaltstart am Morgen kulminierte sich das Ganze sogar manchmal zu einem exorbitant lauten Nageln für wenige Sekunden.

Dieses Geräusch machte mir Sorgen. Und ich war nicht allein, wie man den Foren entnahm. Zudem hörte ich von einer Rückrufaktion aufgrund dieses übertriebenen Nagelns, das sogar im Extremfall den Motor beschädigen konnte - das Motorsteuergerät sollte eine neue Software bekommmen. Bedeutet: mein Chuptuning würde flöten gehen.

Ich hatte immer schon ab und zu von der Zugabe von Zweitaktöl beim Tanken gelesen - dies aber den Bereich der völlig sinnfreien Legenden zugeordnet, der vielleicht vor fünfzig Jahren bei Baumaschinen funktioniert haben könnte - aber nicht bei hochmodernen Common-Rail Hochdruck-Einspritzsystemen. Als Langeweile fing ich an nach Zweitaktöl zu googlen. Und siehe da - ich fand das:

http://www.db-forum.de/forum/motor-antrieb/11914-motorprotect-ins-motoroel-zweitaktoel-zum-diesel-dazu.html

In einem völlig seriösen und hochkompetentes Mercedes-Forum beschäftigen sich seit 2004 sehr viele Leute in inzwischen über 1.500 Postings und >200.000 Hits mit der Zugabe von Zweitaktöl zum Sprit. Und zwar nicht etwa in Trabants sondern neuen S-Klasse CDIs. Mit sehr fundierten Analysen und hunderten von meist euphorisch positiven Kommentaren - nirgends etwas negatives.

Na ja - schnell zur Tanke gefahren und zu 50 Liter Shell V-Power Diesel noch 250 ml Shell Scooter 2T Öl in den Tank gekippt. Was soll's - der olle Diesel würde das schon verkraften. Natürlich erwartete ich, dass - wenn überhaupt - der Effekt langsam eintreten würde. Und genau so war es auch. Und wie beim Chiptuning, wo man sofort vergisst, wie es vorher war, ist es hiermit. Er wurde langsam leiser.


Die Erleuchtung kam mir heute abend, als ich jemanden vom Flughafen abholte (den ich schon mind. 10x mit dem Defender abgeholt hatte), der sofort nach dem Losfahren zu mir sagte "Was hast Du gemacht? Dein Auto ist viel leiser als vorher?" Und tatsächlich - das Motorgeräusch ging fast in den normalen Fahrgeräuschen unter! Hat das Zweitaktöl den Presslufthammer geschmiert?

Ich muss den Effekt noch ein paar Tage beobachten aber bislang erscheint er mir phänomenal.

Edit 2015: neuere Erkenntnisse haben ergeben, dass die Zugabe von Zweitaktöl suboptimal sein könnte. Ich distanziere mich daher davon. Lieber Premiumsprit wie z.B. Aral Ultimate verwenden.

Samstag, 7. November 2009

Schwarze Räder mit Stollenreifen: Goodyear Wrangler Duratrac

Lange habe ich überlegt und endlich ist es soweit: den Defender zieren jetzt schwarze Felgen und Stollenreifen:

So sah er vorher aus:

So sieht er jetzt aus:

Die silbernen 7x16 Serienfelgen mussten schwarz pulverbeschichteten 8x16 CW-Felgen weichen.  28 mm weniger Einpresstiefe lassen die Räder 3 cm nach aussen wandern. Die dünnen 235/85 R 16 Reifen wurden durch 3 cm breitere 265/75 R 16 Reifen ersetzt. Selbst die Radschrauben wurden passend schwarz verzinkt.

Erster Eindruck in der Werkstatt: die Monsterräder sind sogar etwas leichter als die Serienräder!

Diese Reifen haben es in sich: es sind Goodyear Wrangler Duratrac mit einer sehr aggressiven Optik. Trotz der supertiefen Stollen fährt sich der Reifen komfortabel und leise. Und er trägt zu dem üblichen M+S Symbol auch die "Schneeflocke" für harten Wintereinsatz. Das sind derzeit mit die modernsten Reifen für SUV und "Light Trucks" entwickelt im Lande, wo man nur solche Fahrzeuge fährt: USA.

Die Bilder geben nur unzulänglich wieder, wie aggressiv das Auto jetzt aussieht.

Noch einige Impressionen:



Wie fährt es sich? Überraschend komfortabel und ruhig. Bis 100 km/h kann man die Reifen nicht hören. Erst ab 120 km/h registrieren empfindliche Ohren ein leises Summen, das jedoch in der natürlichen Geräuschkulisse des Defenders weitgehend untergeht.

Das Abrollen erfolgt samtiger, da die vorherigen General Grabber Reifen den völlig übertriebenen Load Range E aufwiesen, d.h. bretthart waren. Die Goodyear sind zwei Stufen runter auf Load Range C. Trotzdem können sie 2,2 Tonnen (pro Achse!) tragen.

Ein Nachteil sei nicht verschwiegen: die Reifen schlucken etwas Leistung. Die Höchstgeschwindigkeit hat sich von 153 auf 148 km/h verringert.

Edit 2012: ich habe das Gefühl, dass sich die Abrollgeräusche mit der Zeit erhöht haben. Natürlich fehlt mir der Vergleich jetzt. Und ich habe das Gefühl, dass die Nässehaftung nachlässt. Aber dafür fehlt auch nach 30.000 km noch kein Profil - obwohl ich meist damit über die Autobahn hetze.

Edit 2013: ich habe die Reifen gegen Cooper S/T Maxx ausgetauscht. Siehe hier. Es hat zwar nur 1 mm Profil gefehlt - aber ich dachte, es wäre mal eine Veränderung notwendig.

Samstag, 26. September 2009

Erfahrungen mit dem Chiptuning

Nach ca. 1.600 km Laufleistung habe ich meinen nahezu jungfräulichen Defender ja tunen lassen und zwar bei Nakatanenga in der Oberpfalz. Inzwischen habe ich ca. 2.000 km mit dem Tuning zurückgelegt und kann erste Eindrücke schildern.

Vorher hat sich der Defender eher in Bewegung gesetzt statt Fahrleistungen gezeigt und war bei 130 km/h abgeregelt. Im 6. Gang ging nur noch gleichmässiges Dahinrollen statt Beschleunigen.

Bei N. kann man sich seine neue Leistungskurve aussuchen. Ich wollte ausdrücklich mehr Drehmoment im unteren Drehzahlbereich und keine gross gesteigerte Maximalleistung. Die Abregelung sollte jedoch raus, da sie nervt. Der Ladeluftkühler wurde durch ein deutlich grösseres Modell ausgetauscht - mehr zur thermischen Stabilität als wegen Mehrleistung.

Jetzt habe ich im Drehzahlbereich zwischen 1.500 und 2.500/min einen signifikanten Durchzug, der sich mit normalen Fahrzeugen messen lassen kann. Leider halt nur ein enger Drehzahlbereich von 1000 Umdrehungen. Über 2.500/min geht es eher zäh weiter und bei 3.500/min ist eigentlich Schluss. Angefahren wird im 2. Gang; Abbiegen im 3. Gang; ab 50 km/h kommt der 5. Gang rein. Beschleunigung ab 1000/min ist in jedem Gang problemlos möglich.

Man kann nun im 6. Gang ab 80 km/h (1.500/min) Gas geben und wird tatsächlich mit etwas belohnt, das sich Beschleunigung nennen kann. Bei 120 km/h (2.500/min) geht es wie gesagt nur zäh weiter und der Radau wird gross. Bei Tacho 160 km/h (GPS 150 km/h) ist dann endgültig Schluss.
Wie sieht's mit dem Verbrauch aus? Der ging erst mal nach dem Tuning von 11 auf 9 l/100 km runter. Was ich in meiner ersten Euphorie auf das Tuning schob aber nach näheren Nachdenken daran lag, dass ich den Defender nun artgerecht bewegt und geschaltet habe. Vorher war ich ja nur Benziner gewohnt und habe natürlich viel zu spät hoch geschaltet.

Wenn man auf längeren Autobahnstrecken sich ab und zu der Vmax annähert, dann steigt der Verbrauch wieder auf 11 l/100 km. Eine Reisegeschwindigkeit von 120 km/h pendelt sich ein - nicht, weil das Fahrzeug sonst zu laut oder unsicher zu fahren wäre, sondern weil mir der Motor ab 3000/min einfach leid tut, was er mir wahrscheinlich mit seinem Laufgeräusch dann auch mitteilen will.

Insgesamt bin ich zufrieden - trotzdem liebäugele ich damit, auch Mehrleistung bei höheren Drehzahlen einprogrammieren zu lassen - was möglich wäre - aber mit der Gefahr der Überhitzung des Turboladers verbunden ist.

(Edit 2012): zu "meiner" Zeit hat Nakatanenga wohl Maps von JE Engineering verwendet. Zwischenzeitlich haben sie wohl den Lieferanten gewechselt und verwenden Maps von chiptech.at. Diese scheinen wohl noch besser zu sein und bieten zusätzlich die Möglichkeit das AGR auszuprogrammieren - was extrem charmant ist.

Montag, 7. September 2009

Die aktuellen Projekte

Das schöne am Defender ist ja, dass er ein Baukasten für grosse Jungs ist. Das sind die Projekte, die ich für nächste Zeit ins Auge fasse:
  • Einbau Standheizung. Rund 2000 Euro mit Fernbedienung. Wasser oder Luftheizung?
  • Cooper Discoverer M+S Winterreifen 265/75 R 16. Rund 1000 Euro
  • Felgen in diesem Zusammenhang: schwarz, geringere ET oder Spurverbreiterung, damit der Wendekreis kleiner wird. Rund 1000 Euro.
  • Kühlergrill und Lampenabdeckung in schwarz. Rund 300 Euro
  • Riffelbleche, schwarz auf Kotflügel und Seiten. Rund 300 Euro
  • Geräuschdämmung innen - rund 2500 Euro mit Einbau
  • Dämpfer und Federn - kosten zwischen 500 und 5000 Euro - alles ist möglich.
  • Schnorchel?
  • Zusatzscheinwerfer? Auf dem Dach oder vorne? Xenon?
  • Andere (grössere, bessere) Lautsprecher vorne? Subwoofer?

Sonntag, 6. September 2009

Car Hifi und Navigation

in weiterer Kindheitstraum wird wahr - beim Defender kann ich das machen, was ich zuletzt vor 20 Jahren bei einem Auto gemacht habe: Stereoanlage einbauen. Nix proprietäres CAN-Bus Glasfaser Geraffel, sondern DIN Schacht und Boxen!

Aber eigentlich will ich dem Defender erstmal Telefonieren und Navigieren beibringen. Und als Nebeneffekt auch vielleicht besseren Sound, obwohl die Fahrgeäusche das kompliziert machen.

Eine Bastellösung mit Tom Tom und Saugnäpfen und Kabelgewirr scheidet aus. Eine All-in-One Lösung ist gewünscht und auch schnell gefunden mit dem Becker Cascade, das auch in meinem anderen Auto seit einem Jahr drin ist und gut geht.

Sieht aus wie ein klassisches Autoradio mit CD - kann aber navigieren (Ansage über Lausprecher) und per Bluetooth eine Freisprecheinrichtung (auch über Autolautsprecher) anbieten. Nur leider kostet so ein Teil 1000 Euro.

Aber Amazon Marketplace machts möglich: ich finde ein Sondermodell für 500 Euro. Das unterscheidet sich von dem regulären Modell durch ein grünes einfarbiges Display statt dem normalen OLED Farbdisplay. Für den Defender reichts. Und die Instrumentenbeleuchtung dort ist auch grün. Also gekauft. Zwei Tage später war es da.

Obwohl es schon Nacht ist: das Original Land Rover Radio war gleich rausgezogen; die beiden ISO Stecker und Antenne abgezogen und auf das Cascade gesteckt: Musik kommt raus. Navigiert er auch? Die Navigationssoftware und -karte sind beim Cascade auf einer CF-Karte und nicht auf einer CD. Sehr nett. CF-Karte rein. Geht aber streng. Er erkennt die Karte nicht.

Macht nichts, schnell im anderen Auto ausprobiert. CF-Karte geht streng rein; wird nicht erkannt. Also alte wieder rein. Geht auch nicht. Grosse Verzweifelung. In endlosen Telefonaten mit dem Becker Support musste ich realisieren, dass ich die Pins im Gerät verbogen habe. Also Reparaturversuch, durch den grossen Handwerkermeister: mich.

Das neue Cascade kann ich wieder so hinpfriemeln, dass es geht; das alte Cascade ruiniere ich noch mehr. Also einsenden. Kam dann doch nach drei Tagen wieder (kostenlos) repariert zurück. Habe auch gleich das Display tauschen lassen, denn das war ein Media Markt Vorführmodell, bei dem sich etwas eingebrannt hat.

Also wie gesagt: Musik kommt raus. Nur hat das Cascade leider noch eine GPS-Antenne und ein Mikrofon dabei. Beides an langen Kabeln, die irgendwo versteckt werden müssen. Händler anrufen: Einbau kostet 200 Euro. Freund anrufen: Einbau kostet ein paar Flaschen Wein und ein Abendessen. Hmmm kostenmässig das selbe aber mehr Spass.

Jetzt gings los: das Armaturenbrett halb zerlegen, um Mikro und GPS Antenne hinzubauen. Wieder zusammenbauen; navigiert nicht gescheit. Problem sind die Heizdrähte auf der Windschutzscheibe, die guten GPS Empfang verhindern. Und das Cascade kann nicht nur wie ein Tom Tom rein nach GPS navigieren sondern man könnte das Tachosignal anschliessen. Dann könnte es mit seinen Gyros, dem Tachosignal und der Karte auch ohne GPS (z.B. im Tunnel) navigieren.

Also das war das Projekt: GPS Antenne an der Radioantenne entlang unter die Motorhaube führen und dort von unten an einen Plastikdeckel kleben. Tacho raus; Signal abklemmen; Leitung ziehen; Pin ancrimpen; in den ISO Stecker klicken. Hört sich einfach an, dauert sechs Stunden.

Und geht nicht! Aus Verzeiflung Weinflaschen öffnen. Am nächsten Tag aufwachen und feststellen, dass man das falsche Signal am Tacho abgegriffen hat. Nochmal neu. Nochmal sechs Stunden. Jetzt geht's bis auf das Mikrofon, dessen Kabel beim finalen Einbau abriss. Neues bestellt. Kostet 50 Euro. Warten.

Einbaukosten bisher: rund 500 Euro. Aber das Spass: unbezahlbar.

Edit: Verstärker und Lautsprecher wurden später professionell nachgerüstet. Siehe Blogeintrag. Das Lenkrad sieht hier noch schwarz aus. Die schwarze Farbe hat es zwischenzeitlich verloren und es ist eher dunkelbraun jetzt Liegt wohl am Büffelleder.

Montag, 10. August 2009

Zwischendurch

Eine kleine Dienstreise nach Friedrichshafen, was meinen mitreisenden Kollegen sichtlich aus der Fassung bringt. Ein Ausflug nach Murnau und dort auch Kinderherzen glücklich gemacht.

Durchschnittsverbrauch pendelt sich bei 10 l/100 km ein - trotz (oder wegen?) Tuning. Der Hauptgrund ist wohl, dass ich den Defender inzwischen artgerecht fahre: im 2. Gang anfahren, bei 30 in den 3. Gang ... bei 80 in den 6. Gang. Dreistellige Geschwindigkeiten möglichst vermeiden.

Der riesige Wendekreis wird kleiner, indem ich die Lenkanschläge zurückdrehe.

Ein Satz Edelstahlschrauben wird bestellt. Es kommen 120 Schrauben, die von aussen sichtbar sind und die rostanfälligen Originale ersetzen sollen. Ich kaufe mir einen Elektroschrauber und verschiebe das Projekt trotz Protest meines Sohnes.

Das erste Mal in der Waschanlage: der Defender hat etwas, was ich seit 20 Jahren nicht mehr hatte: eine normale Teleskopantenne fürs Radio. Natürlich habe ich das Einschieben vergessen. Natürlich war sie danach abgeknickt. Neue online bestellt. Kostet rund 20 Euro. Selbsteinbau geglückt. Vier Stunden.

Ich beschäftige mich mit Car Hifi und kaufe Lautsprecher beim Mediamarkt aber verschiebe den Einbau mangelns Fachkenntnisse nach eingehender Prüfung.

Okay: ich tausche die hinteren Boxen aus. Das sieht noch übersichtlich aus. Sechs Stunden Arbeit, ich höre danach keinen Unterschied.

Freitag, 24. Juli 2009

Defender Tuning

Also langsam ist er schon. Und die Abregelung nervt, weil es ab 130 zu ruckeln anfängt. Chiptuning?

Meine umfangreichen Recherchen und Marktstudien führen mich nach Neumarkt in der Oberpfalz, wo der Defender Spezialist Nakatanenga sitzt (nein, der Mensch heisst anders; die Firma hat nur so einen komischen Namen). Guter Online Auftritt, gute Reputation.

Und da gibt es das, was ich will: Tuning mit grösseren Ladeluftkühler und Aufhebung der Abregelung sowie viel, viel Zubehör. Termin vereinbart und verknüpft mit einem anderen Termin rund um Nürnberg.

Also ich komme um 10 Uhr dort an, von meinem uralten Tomtom mehr recht als schlecht geleitet und bin überrascht, wie gross der Laden ist. Überall stehen Defender rum und es wird geschraubt. Ich schäme mich, denn mein Auto sieht ganz anders aus als die restlichen - die sehen so aus, als ob sie gleich auf eine Expedition aufbrechen und haben Monsterreifen mit Stollen und sind höhergelegt...

Er sagt er braucht bis 16 Uhr. Ich sage kein Problem - geben Sie mir einen Übergangswagen, damit ich weiterfahren kann. Er sagt, er hätte nur ein übertrieben getuntes Discovery Rallye Fahrzeug. Ich freue mich.

In dem Discovery gibt es eine Menge Instrumente, die ich nicht kenne - in das wichtigste werde ich eingewiesen: das Abgaspyrometer. Es zeigt die Temperatur der Abgase am Turbolader an. 800 Grad dürfte ich nicht überschreiten. Das ist der Nebeneffekt des Tunings.

Aha. Da kann ich doch gleich dazulernen. Aber beim Blick auf das Pyrometer während des Fahrens erschrickt man doch, wie rasant die Temperaturen hochschnellen. Vorsichtiges Fahren ist angesagt. Dauervollgas würde die Kiste nicht überleben.

Er verspricht mir jedoch, dass mein Tuning nicht so extrem wird. Nur mehr Drehmoment im unteren Drehzahlbereich. Und ein dreimal so grosser Ladeluftkühler, damit's dem Turbo nicht so heiss wird.

Zurück: Lenkrad habe ich auch ein neues einbauen lassen. Kleiner Raid Sportlenkrad mit Büffellederbezug - edel (auch der Preis). Probefahrt mit dem getunten Motor. Ein Unterschied wie Tag und Nacht - die Kiste geht auf einmal ab! Na ja - für Defender-Verhältnisse...

Also zurück auf die Autobahn nach München. Vmax ist jetzt Tacho 160 km/h (GPS 155 km/h) aber in Andenken an das Abgaspyrometer habe ich Respekt davor. Und 2000 Euro bin ich los.

Edit 2012: zwischenzeitlich verwendet Nakatanenga andere Maps von anderen Chiptunern, so dass die Erfahrungen nicht mehr 1:1 vergleichbar sind.

Lektüre-Empfehlung: Erfahrungen mit dem Chiptuning.

Samstag, 4. Juli 2009

1. Reise: Sauerland-München, 650 km

Also Aufbruch um 10 Uhr morgens. Hilfe: heute ist Ferienanfang in verschiedenen deutschen Bundesländern plus Holland, Belgien und Skandinavien. Und sauheiss ist es. Na, das wird ein Spass!

100 km Anreise bis zur nächsten Autobahn, um sich das das Auto zu gewöhnen. Nichts klappert, nichts scheppert. Lenkung, Schaltung und Kupplung gehen wunderbar. Er fährt!

Autobahn: hmm er geht wirklich nur 130 km/h. Dann wird abgeregelt. Aber umgeben von holländischen Wohnwägen kommt man selten in diese Bredouille. Und man muss sehr genau in den Rückspiegel schauen, wenn man auf die Überholspur wechselt. Erstens passt in den toten Winkel ein ganzer Lastzug und zweitens ist man jetzt selbst das Hindernis auf der Autobahn für alle, die von hinten kommen.

Die Zeit vergeht. Alle zwei Stunden bleibe ich stehen, um zu Rauchen. Einmal Tanken. 11,5 l/100 km. Ganz sparsam ist das nicht. Acht Stunden später komme ich an. Und zwar erstaunlich entspannt!

Das ist einfach eine andere Art zu Reisen, die ich vorher nicht kannte. Nicht rauf aufs Gas, auf die linke Spur und gib ihm - Ärger über langsame Trödler, überholende Lastwägen und Staus - alles weg: Stau? Fällt nicht auf, der Wagen ist eh nicht viel schneller. Lastwagen? Dito.

Die Sitze sind sehr gut, die Klimaanlage kühlt, die Heizung heizt, die Federn federn gelegentlich und Radio braucht man nicht, weil man bei dem Geräuschpegel eh nichts versteht.

Endlich zu Hause:

Freitag, 3. Juli 2009

Autohaus Pütter in Iserlohn

Iserlohn ist 650 km entfernt von München und das Tor zum Sauerland. Was Iserlohn für mich interessant macht, ist der Defender, der dort bei einem Händler steht. Und zwar zu einem unschlagbaren Preis.


Jetzt müsste man nur noch rausfinden, ob der auch in Ordnung ist. Also einen Freund anrufen, der dort zufällig wohnt und vorbeischicken. Ergebnis: alles seriös. Auto ist neu, deutsch, ohne Zulassung, steht im Showroom, Brief ist da. Händler ist gross und bekannt (dort).

Also schnell den Leasing Spezi anrufen und ihn nach Preisen fragen. Mit meiner Kalkulation (Anzahlung 5000 Euro, Restwert 18000 Euro, Rate 300 Euro x 36 Monate) war er einverstanden - mit meiner Fahrzeugwahl nicht. Obwohl er zustimmen musste, dass die Kisten wertstabil sind.

Also Kaufvertrag schliessen mit hin- und hergefaxen. Leasing zahlt das Geld an den Händler; der verschickt den Brief. Ich damit auf die Zulassungsstelle; zurück mit Nummernschildern.

Wie komme ich jetzt nach Iserlohn? Mit German Wings nach Dortmund für 15 Euro plus Steuern einfach. Zurück geht's ja mit dem Defender. Am Flughafen holt mich mein lokaler Freund ab und wir entern Iserlohn!

Aber was habe ich den Händler vorher gequält, aufgeschreckt durch die Meldungen lausiger Verarbeitungsqualität neuer Defender. Alles habe ich ihn durchchecken lassen - ich habe ihn sogar durch eine Waschanlage fahren lassen, um zu prüfen, ob er wasserdicht ist. Und Unterbodenschutz und Hohlraumversiegelung habe ich beauftragt. Kostet 500 Euro.

Ein Flugstunde später stehe ich vor meinem Defender: rabenschwarz und auf hochglanz poliert. Ich kann keinen Fehler finden. Aber ich habe ja 650 km Rückreise vor mir. Aber erst mal bei meinem Freund übernachten, dann kann ich notfalls die Karre wieder zurückbringen, wenn ich was finde.

Aber ich finde nichts. Und bin schon auf den ersten Metern tief beeindruckt. Alle anderen zweifeln an meinem Geisteszustand.

So klein sieht ein BMW X5 neben einen Defender aus. Dabei ist der Defender eigentlich nicht grösser als ein VW Polo - nur viel höher:

Montag, 15. Juni 2009

Die Suche nach dem Defender

Also welchen denn: lang (110) mit vier Türen oder kurz (90) mit zwei Türen? Kurz. Leon hat seine Spielwiese (und Sitze) im Kofferraum. Platz reicht. Unnd übersichtlicher als der Lange.

Farbe? Schwarz, natürlich. Weisses Dach? Nein.

Bei der Motorisierung gibt es keine Auswahl: es gibt ab 2007 nur einen 4-Zylinder Diesel mit 2,4 Liter Hubraum und 122 PS. Ursprünglich aus dem Ford Transit mitsamt des 6-Gang Getriebes (manuell natürlich).

Optionen? Natürlich alle plus viele Modifikationen später.

Gebraucht oder neu? Himmel, die Teile sind verdammt wertstabil. Und Rabatt auf Neuwägen gibt auch keinen vernünftigen.

Aber halt - was ist denn da? Neuer schwarzer Defender, Sondermodell in Komplettaustattung - sogar mit Recaro-Sitzen für 30.000 Euro? Der würde normalerweise 40.000 Euro kosten! Wo ist der Haken? Aha - der Haken ist: der Händler ist 600 km weit weg - im Sauerland!

Montag, 1. Juni 2009

Auf der Suche nach dem Winterauto

Unser Fuhrpark war ja nett aber unpraktisch: einen BMW X3, den meine besser Hälfte okkupierte und zwei Porsche Cabrios. Normalerweise fehlt da noch das Alltagsfahrzeug für mich - der letzte war ein völlig unvernünftiger Mercedes S600, der da im letzten Herbst gottlob einen neuen Eigentümer fand.

Der alternativ ins Auge gefasste Mini Cooper Works wurde zwar bestellt aber auch wieder abbestellt, da Mini den Liefertermin nicht halten konnte. So fuhr ich einfach letzten Winter mit dem Porsche Cabrio: Hardtop und Winterreifen drauf und fertig.

Der Porsche ist zwar ein besseres Winterauto als man glaubt - aber er tat mir einfach leid. Eis und Streusalz sowie unvermeidbare Steinschläge sagten mir, dass das keine artgerechte Haltung für so ein Fahrzeug ist.

Aber ich war geizig: recht viel mehr als 30.000 Euro für ein Winterauto wollte ich nicht ausgeben. Und natürlich sollte es wieder etwas besonderes sein. Aber was gibt es dafür? Irgendeine gebrauchte Riesenschüssel wie der Mercedes - hatte ich schon. Einen Golf - no way. Ein Alfa 159 Sportwagon - hmm.

Halt: wie wäre es mit eiem Defender? Der erfüllt alle meine Kriterien! Und inzwischen gibt es ja einen TD4, der angeblich viel zivilisierter sein soll!



Also wieder ab zum Land Rover Händler und (erstmals eie kurzen) Defender 90 Probe gefahren! Der Traum! Fährt (fast) wie ein richtiges Auto. Nicht zu laut (na ja schon laut), nicht zu langsam (na ja schon langsam), nicht zu unkomfortabel (na ja schon holprig), viel Platz - was will man mehr?

Den Ausschlag gab mein Sohn (4,5 Jahre) - der wollte den Defender nicht mehr hergeben (Papa, im Kofferraum sitzen!).


Also war der Entschluss klar: ein Defender muss endlich her!

Sonntag, 1. März 2009

Wie alles begann...

Wir schreiben das Jahr 2003. Mir ist langweilig und ich evaluiere (wie eigentlich immer) potentielle neue Auto-Neuerwerbungen. Ungewöhnlich sollten sie sein. Da fiel mein Blick auf den Land Rover Defender. Der sah gut aus!

Nun ich wohnte in Frankfurt und ab ging's zu Avalon. Dort gab es einen Vorführwagen: Defender 110 TD5. Ein Riesenteil. Durch die Stadt zu kutschieren war wie mit einem Lieferwagen. Der Diesel nagelte, die Schaltung kratzte, das Lenkrad war riesig, das Auto war unübersichtlich.

Dann auf die Autobahn: Himmel, war das Teil ohrenbetäubend laut! Und es ging nur im Schneckentempo voran! Na ja, mein anderes Auto war ein Audi RS4... Ich war so verzweifelt, dass ich das Auto auf der Autobahn abstellen und mir dem Taxi nach Hause fahren wollte, weil ich keine Hoffnung hatte, die nächste Ausfahrt lebend zu erreichen...

Aber der Virus blieb. Im Jahr 2005 fuhr ich extra zu Matzker nach Köln, um dort einen vollkommen modifizierten Defender probe zu Fahren. 65.000 Euro wollten die für das Teil haben - mehr als das Doppelte des Neupreises - Irrsinn!


Aber dieses Auto war wirklich überzeugend: Fahrwerk, Motor, Komfort, Geräusch - alles im grünen Bereich. Natürlich nicht wie bei einem modernen Auto - aber das wollte ich haben! Nur 65.000 Euro (für den gebrauchten Verführwagen!) wollte ich nicht zahlen.

Im München fuhr ich dann 2006 nochmal einen Defender Probe, der bei der Begutachtung meiner besseren Hälfte mit Pauke und Trompeten durchfiel (was - kein Airbag - vergiss es).